„Das Land NRW steht in der Pflicht.“

Bernhard Elsner (zweiter von links) vom Elternrat der Kita Panama aus Kerpen übergab an Guido van den Berg (links), Edgar Moron (zweiter von rechts) und Helmut Latak (rechts) Unterschriftenlisten zum Erhalt der dritten Tagesstättengruppe.
Bernhard Elsner (zweiter von links) vom Elternrat der Kita Panama aus Kerpen übergab an Guido van den Berg (links), Edgar Moron (zweiter von rechts) und Helmut Latak (rechts) Unterschriftenlisten zum Erhalt der dritten Tagesstättengruppe.

Große Sorgen gibt es zurzeit in der Kindertagesstätte „Panama“ in Kerpen. Die Einrichtung hat derzeit eine Betriebserlaubnis für drei Tagesstättengruppen (davon eine Hort und zwei Tagesstättengruppen für 2 – 6 jährige) sowie drei Kindergartengruppen für 2 – 6 jährige. Ab dem 01.08.2007 soll jedoch die Betriebserlaubnis geändert werden. Die heutige Hortgruppe wird nach den derzeitigen Plänen nicht in eine dringend benötigte dritte Tagesstättengruppe umgewandelt, sondern lediglich in eine Kindergartengruppe.

Der Sprecher des Elternrats Bernhard Elsner fasst zusammen: „Damit stehen ab dem 01.08.2007 nur zwei Tagesstättengruppen à 20 Kinder zur Verfügung. Entsprechend der bereits abgeschlossenen Verträge sind zum 01.08.2007 aber schon 57 Kinder für Tagesstättenplätze angemeldet. Zwei weitere Kinder kommen am 01.11.2007 hinzu. Dazu kommen 10 bereits gemeldete Kinder, die im nächsten Kindergartenjahr auf einen Tagesstättenplatz warten.“

Bei der Übergabe von Unterschriften an SPD-Kreispolitiker wiesen die Elternvertreter ferner darauf hin, dass Kerpen weiter wächst und auch die Betreuung für die unter 3jährigen ausgebaut werden soll. Es sei mit zusätzlichem Bedarf im nächsten Kindergartenjahr zu rechnen.

Festzustellen sei, dass es bereits zum 01.08.2007 mit 57 Kindern bei 2 Tagesstättengruppen eine hohe Überbelegung gebe. Die Kinder auf der Warteliste könnten keinen Tagesstättenplatz mehr erhalten, und das obwohl die Räumlichkeiten in der Kita zur Verfügung stehen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg bestätigte, dass der Wegfall der dritten Tagesstättengruppe der mit der Entlassung einer zurzeit beschäftigten Fachkraft verbunden ist, der falsche Weg ist: „Dies würde zu einer deutlichen Einschränkung der Betreuungsmöglichkeiten und des Angebotes in der Kita Panama vor allem für die Kinder der Tagesstätte führen. Die Landespolitik darf nicht nur in Sonntagsreden mehr Betreuungs-Angebote für Kinder im Vorschulalter fordern. Jetzt ist konkretes Handeln gefordert.“

Der SPD-Landtagsabgeordnete Edgar Moron, Erster Vizepräsident des Landtages, machte deutlich, dass die Förderpolitik des Landes ursächlich für das Problem ist: „Für das Rheinland gibt es 2007/2008 ein Kontingent von 30 Gruppen zur Umwandlung in andere Gruppenformen (z.B. Kleine Altersgemischte Gruppe) und ein Kontingent von 50 Gruppen zur Umwandlung in Kindergartengruppen als Tagesstättengruppen. Derzeit liegen jedoch rund 120 Anträge für die Umwandlung in Tagesstättengruppen vor. Das Land NRW ist in der Pflicht, auf den Bedarf vor Ort einzugehen.“

Auch Helmut Latak, Vertreter der SPD in der Landschaftsversammlung Rheinland bestätigt, dass nun die Landespolitik handeln muss: „Der Landschaftsverband hat am 23.04.2007 und 21.05.2007 dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration über den Mangel berichtet. Hierbei war auch der Antrag des Kindergartens Panama vom 30.03.2007 berücksichtigt. Es ist offensichtlich, dass das Land hier hinter dem Bedarf vor Ort zurückbleibt.“