
Der Rhein-Erft-Kreis muss das beschlossene Impfkonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Masern und anderen schwerwiegenden Kinderkrankheiten nun endlich mit höchster Priorität umsetzen, fordert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Nach einem Dringlichkeitsantrag der SPD-Kreistagsfraktion beschloss der Kreistag daher aktuell, Personal für die notwendigen Impfaktionen zeitnah zu suchen. Die Verwaltung wurde beauftragt, bis zum 1. August ein zweites Ärzte/Arzthelfer-Team für den Auftrag zu finden, und – sollte dies nicht gelingen – die Einstellungszeit für das gefundene Ärzte/Arzthelferteam zu verlängern.
Über 620 Erstklässler und auch viele jüngere Kinder im Rhein-Erft-Kreis seien nach wie vor nicht gegen Masern geimpft, während die Zahl der Masern-Erkrankungen im Land weiter steigt, erinnern die Sozialdemokraten. Seit Jahresbeginn seien NRW-weit fast 80 Masernfälle bekannt geworden. Erst vor wenigen Wochen sei ein weiteres Kind in NRW an den Folgen von Masern gestorben. Der Kreis müsse daher umgehend durch Impfmaßnahmen und Elterninformationen sicherstellen, dass möglichst alle Kinder von dieser gefährlichen Krankheit verschont werden. Landrat Werner Stump (CDU) nehme das Problem mit seiner Verwaltung jedoch nach wie vor zu sehr auf die leichte Schulter, kritisiert der sozialpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Helmut Latak. Für eine Vorzeigeveranstaltung zum Thema Kindergesundheit wurde direkt ausreichend Personal und Geld zur Verfügung gestellt, für die dringend notwendigen Kinderimpfungen hingegen wird sich viel zu viel Zeit gelassen, so Fuß im Kreistag.
Auf Veranlassung der SPD-Kreistagsfraktion war im Rhein-Erft-Kreis ein Impfkonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen entwickelt worden, das – nach anfänglichen Widerständen aus CDU und FDP – vor sieben Monaten im Kreistag beschlossen wurde. Nach dem Kreistagsbeschluss vom 2.11.2007 waren wir davon ausgegangen, dass das notwendige Personal zeitnah gefunden wäre und die Impfmaßnahmen umgesetzt würden, so Latak. Dies sei jedoch nicht der Fall, wie er erst nach einer Anfrage im letzten Kreisausschuss erfahren habe.
Bisher seien vom Kreis noch keine weiteren Impfaktionen gegen Masern durchgeführt worden. Das notwendige Personal dafür sei noch nicht gefunden. Die Verwaltung muss diesem Bereich endlich obersterste Priorität einräumen, so die Sozialdemokraten. Angesichts der Gefahren die durch Masern und andere schwerwiegende Kinderkrankheiten entstehen können, sei die bestehende Situation im Rhein-Erft-Kreis ein absolutes Armutszeugnis.