SPD: „CDU und FDP im Kreis legen beim Thema Kinderschutz und –gesundheit die Hände in den Schoߓ

Hardy Fuß
Hardy Fuß, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion

„Sonntagsreden und die Organisation von Fachsymposien reichen nicht aus, um die Gesundheitsversorgung der Kinder im Rhein-Erft-Kreis konkret zu verbessern“, kritisiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß, und meint damit das politische Vorgehen der CDU/FDP-Kreistagsmehrheit beim Thema Kindergesundheit und Kinderschutz. Der aktuelle Fall der kleinen, schwer misshandelten Josefine aus Köln mache deutlich, dass man keine Zeit verlieren dürfe, um ein Präventionsprogramm und soziale Frühwarnsysteme im Kreis in die Wege zu leiten.
Kreisdezernent Cremer sprach im Sozialausschuss des Kreises bezüglich eines Frühwarnsystems und Präventionsprogramms von „derzeit unnützer Arbeit für den Kreis“ und empfahl abzuwarten, bis der Landesgesetzgeber das Thema konkretisiert habe. „Der Kreis legt die Hände in den Schoß und wird seiner gesetzlich vorgeschriebenen Aufgabe im Gesundheitswesen damit in keiner Weise gerecht“, ärgert sich der sozialpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Helmut Latak.
Die SPD-Kreistagsfraktion hatte im Sozialausschuss des Kreises einen umfassenden Antrag gestellt, um die „Entwicklung von sozialen Frühwarnsystemen im Rhein-Erft-Kreis“ voranzubringen und die Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsamt des Kreises und allen Stellen, die in den Kommunen mit Kindern zu tun haben, zu optimieren. CDU und FDP stimmten gegen diesen Antrag.
„Die SPD wollte mit dem Antrag erreichen, dass die Kreisverwaltung prüft, inwieweit mobile fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises als Kontaktstelle für Geburts- Kinderkliniken, Kinderärzte, Hebammen und Brücke für die Eltern zu den richtigen Hilfen kreisweit tätig sein können“, erläutert der Vorsitzende des Sozialausschusses, Dr. Jürgen Rolle. Die aktuell im Ausschuss vorgestellte Gesundheitsberichterstattung habe außerdem deutlich gemacht, dass eine erhebliche Zahl von Kindern und Jugendlichen im Rhein-Erft-Kreis Entwicklungsstörungen aufweise. „Hier muss dringend und schnell gehandelt werden“, so Rolle.
Den Antrag der SPD, einen Vertreter der Stadt Dormagen in den Rhein-Erft-Kreis einladen, der über das allseits anerkannte „Dormagener Kinderschutzprogramm“ berichten und Hilfestellung beim Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems geben sollte, lehnten CDU und FDP im Sozialausschuss mit der Begründung „daraus ist kein Erkenntnisgewinn zu erwarten“ ab.