In der jüngsten Sitzung der Unterkommission Euskirchen der Verkehrskommission des Regionalrates Köln hat die SPD-Fraktion in einer Anfrage den Sachstand zur Ortsumgehung Fliesteden und Büsdorf in Bergheim (L 93n) erfragt. Die SPD hatte nachgefragt, ob es richtig ist, dass um Fliesteden und Büsdorf streifendes Rehwild nun eine Verschiebung des Verfahrens herbeiführen kann und eine neue Trassenlegung verursacht.
Hierauf antwortete der Landesbetrieb Straßenbau, dass Wildeinstandsflächen bei Ingendorf unmittelbar an der linienbestimmten Trasse und Streifgebiete über den Trassenbereich eine Betrachtung des wildunfallbezogenen Verkehrsrisikos erfordern. Dabei sei eine räumlich begrenzte Trassenverschiebung in die Abwägung einzubeziehen. Für Guido van den Berg, Mitglied des Regionalrates, ist unverständlich, warum nun nach weiteren Tierbeständen in der Trasse der L 93n geforscht wird. Nach dem die Linienführung der Straße abschließend festgelegt war. Hierzu teilte der Landesbetrieb Straßenbau mit, dass in 2005 zu weiteren Entwurfsplanung (Teil landschaftspflegerische Begleitplanung) faunistische Kartierungen beauftragt und abgeschlossen worden. Diese seien erforderlich zur Abarbeitung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelungen und der artenschutzrechtlichen Projektprüfungen.
Der SPD-Kreisvorsitzende sieht nun vor allen Dingen Ministerpräsident Dr. Rüttgers in der Pflicht, auf eine schnelle Realisierung des Projektes zu drängen. Guido van den Berg erinnert daran, dass die alte Landesregierung unter Ministerpräsident Steinbrück noch vor der Landtagswahl am 29.04.2005 der vorgeschlagenen Linienführung für die Ortsumgehung zugestimmt hat. und das daraufhin die von der EU geforderte Untersuchung, ob der unter Naturschutz stehende Hamster an der Trasse vorkommt, eingestellt wurde. In seiner aktuellen Stellungnahme erklärt der Landesbetrieb Straßenbau, dass das Landesverkehrsministerium in der Tat am 29.04.2005 seine Zustimmung zur abgestimmten Linie erklärt habe und damit die Linie mit der öffentlichen Bekanntmachung im Juni 2005 als abschließend bestimmt gilt. Guido van den Berg: Der Ministerpräsident ist seinerzeit im Wahlkampf sehr aggressiv aufgetreten und hat erklärt, dass Kinder wichtiger sind als Hamster. Ich meine, nun dürfen Rehe nicht wichtiger werden als Kinder.