Den jüngsten Gammelfleisch-Skandal, in den ein in Kerpen-Sindorf ansässiges Unternehmen verwickelt ist, nahm die SPD-Kreistagsfraktion zum Anlass, im letzten Kreistag einen grundlegenden Antrag zu stellen. Der aktuell wieder aufgeflammte Skandal um Gammelfleisch muss nun auch im Rhein-Erft-Kreis Konsequenzen nach sich ziehen, fordert die SPD-Kreistagsfraktion.
"Es gibt immer noch zu wenig Kontrollen gegen Gammelfleisch", kritisiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Die abwartende Haltung von Landrat Werner Stump, der sich über künftige Maßnahmen gegen die Vermarktung von Gammelfleisch im Rhein-Erft-Kreis bisher überhaupt noch nicht geäußert habe, helfe bei diesem Thema nicht weiter. Auf dem vom Landrat propagierten Rheinischen Teller dürfe kein Gammelfleisch landen.
Der vorbeugende gesundheitliche Verbraucherschutz und die Lebensmittelsicherheit sind hohe Schutzgüter und wichtiger Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, begründet Fuß seine Forderung nach mehr Fleischkontrollen.
Die SPD fordert einen Kontrollplan bei der Lebensmittelüberwachung im Kreis. In bekannt risikoreichen Bereichen wie der Fleischindustrie müssen mehr Betriebsprüfungen und Probenentnahmen durchgeführt werden als in anderen Lebensmittelbereichen. Eine Verstärkung der staatlichen Lebensmittelkontrolle ergänzend zur Eigenkontrolle der Betriebe und des Handels sei dabei unerlässlich.
Um die Verbraucher zu schützen, muss die Zahl der Kontrolleure im Kreis aufgestockt werden und ihnen ausreichende Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, gegen schwarze Schafe in der Lebensmittelindustrie durchgreifen zu können, so die SPD-Kreistagsfraktion in ihrem Antrag an den Kreistag. Der Kreis solle sich hierbei umgehend mit dem Land NRW abstimmen, das angekündigt hatte, künftig 300 zusätzliche Lebensmittelkontrolleure im Land zur Verfügung stellen zu wollen.
Aus den aktuellen Problemen ziehen die Sozialdemokraten darüber hinaus das Fazit, dass es wichtig sei, weiterhin den Metzgereien vor Ort zu vertrauen und sie zu unterstützen. Man muss die regionale Vermarktung wieder stärker fördern, so die Sozialdemokraten.
Wie wichtig es ist, zu wissen, was auf dem eigenen Teller letztlich landet, muss den Bürgerinnen und Bürgern darüber hinaus mit umfassenden Informationen vermittelt werden, so Fuß. Auch dies sei mit eine Aufgabe des Kreises.