SPD: „Direktmaßnahmen gegen Masern-Epidemie statt Werbeaktionen für den Landrat finanzieren“

"33.000 € für Direktmaßnahmen gegen die sich ausbreitende Masern-Epidemie bei Kindern hat die SPD-Kreistagsfraktion in der letzten Sitzung des Kreisausschusses beantragt", berichtet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Hardy Fuß. Über 620 Erstklässler und auch viele jüngere Kinder im Kreis seien nicht gegen Masern geimpft, während die Masern-Epidemie die Region schon erreicht habe. Der Kreis müsse daher umgehend durch Impfmaßnahmen und Elterninformationen sicherstellen, dass möglichst alle Kinder von dieser gefährlichen Krankheit verschont werden. Genug Geld dafür sei im Kreishaushalt auch vorhanden, denn „der Landrat benötigt beileibe keine 40.000 € für eine Auftaktveranstaltung zum Thema ´Kindergesundheit im kinderfreundlichen Kreis`, wie er in der Verwaltungsvorlage für den letzten Kreisausschuss dargestellt hat“, so Fuß. Eine solche Veranstaltung werde von der SPD zwar auch als wichtig und sinnvoll erachtet, sie sollte jedoch keine teure öffentlichkeitswirksame Werbeaktion für den Landrat werden, sondern soll die Bürger einfach umfassend über das Thema Kindergesundheit informieren.
„Landrat Werner Stump (CDU) sowie die CDU und FDP-Mehrheit im Kreistag nehmen das Problem der sich ausbreitenden Masernkrankheit bei Kindern zu sehr auf die leichte Schulter“, kritisierten der sozialpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Helmut Latak und der Kreistagsabgeordnete Klaus Lennartz in der Kreisausschusssitzung. Der Kreis handle viel zu langsam, wenn er für die Masernprävention erst Personal zur Verfügung stellen wolle, wenn die geplante externe Organisationsuntersuchung des Gesundheitsamtes irgendwann beendet sei, wie in der Verwaltungsvorlage darstellt wurde. "Diese Zeit haben wir in Anbetracht der für Kinder äußerst gefährlichen Krankheit nicht; das Gesundheitsamt muss jetzt schon handeln können", so die Sozialdemokraten.
Die Entscheidung über das Thema wurde in die Kreistagssitzung am 2. November 2006 verwiesen.