CDU und FDP im Kreis legen berufliche Frauenförderung ad acta

Christa Schütz
Christa Schütz, SPD-Kreistagsabgeordnete

„Die junge Garde der CDU im Rhein-Erft-Kreis will mit Frauenförderung nichts zu tun haben“, kommentiert die SPD-Kreistagsabgeordnete Christa Schütz den Auftritt der beiden CDU-Kreistagsabgeordneten Gregor Golland und Winfried Kösters in der letzten Sitzung des Kreisausschusses. Die SPD hatte eine Resolution an die nordrhein-westfälische Landesregierung und an den Landtag zur Abstimmung gestellt, die nachweislich erfolgreichen „Regionalstellen Frau und Beruf“ in NRW zu erhalten und von den beabsichtigten Streichungen der Mittel für die Regionalstellen Abstand zu nehmen. Die CDU und FDP-Mehrheit im Kreisausschuss lehnte diesen Antrag allerdings ab.
„Uns liegen Stellungnahmen und Protestschreiben einer Vielzahl von Existenzgründerinnen und Firmeninhaberinnen aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis vor, aus denen deutlich hervorgeht, welche wichtige Rolle die Regionalstelle Frau und Beruf bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze hat“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß.
„Die Stiftung Warentest hat in einer unabhängigen Untersuchung im Jahre 2004 festgestellt, dass die Leistungen der Regionalstellen im Vergleich mit anderen Akteuren überdurchschnittlich sind und sie zum Testsieger erklärt“, erläuterten die Sozialdemokraten. „Durch die Streichungen der Landesregierung werden anerkannte, effiziente Strukturen aufgelöst und durch vereinzelte Projekte ersetzt. Die vorhandenen Netzwerke werden dadurch zerstört. Für die Regionalstelle im Rhein-Erft-Kreis bedeuten diese Kürzungen das Aus“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Die Resolution der SPD wollte diese Entwicklung für den Rhein-Erft-Kreis verhindern.
Gregor Golland (CDU), bezeichnete Frauenförderung in der Kreisausschusssitzung hingegen als „hausgemachten Blödsinn“ und Winfried Kösters (CDU) forderte „statt Frauenförderung Jungenförderung“. „Solche Stellungnahmen sind nicht nur kurzsichtig, sondern sie spalten unsere Gesellschaft“, reagiert die Sozialdemokratin Christa Schütz. „Die Argumentation der jungen CDU-Kreistagsabgeordneten übernimmt die Einstellung der Männer von vor 160 Jahren, zu Beginn der deutschen Frauenbewegung, und missachtet darüber hinaus die immer noch schwierigen Voraussetzungen für Frauen im Berufsleben heute“, so Schütz.