Mangelhafte Impfrate auch wegen Personalmangel

„Die SPD-Kreistagsfraktion fordert vom Landrat ein Konzept zur Verbesserung des MMR-Schutzes für Kinder und Jugendliche. Die Impfrate bei MMR ist im Rhein-Erft-Kreis aus amtsärztlicher Sicht zu niedrig,“ erläutert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Dies gehe aus einem Antwortschreiben des Landrates an den Vorsitzenden der Rhein-Erft SPD, Guido van den Berg, hervor. „Passiert ist in unserem Kreis trotzdem nichts und es ist ein Armutszeugnis, dass in den letzten drei Jahren im Rhein-Erft-Kreis aus Personalmangel keine flächendeckenden Impfaktionen durchgeführt werden konnten,“ ärgert sich Fuß. Aus dem Antwortschreiben des Landrates gehe auch hervor, dass die vollständige Durchimpfungsrate bei den Einschulungsuntersuchungen der Schulanfänger 2005 im Rhein-Erft-Kreis lediglich bei zwischen 79,5 % und 93 % je nach Kommune und Geschlecht gelegen habe, 10 % der einzuschulenden Kinder habe keinen Impfausweis vorlegen können. „Bis zum März dieses Jahres wurden dem Gesundheitsamt bereits acht Fälle von Masernerkrankungen gemeldet,“ so Fuß, „dies entspricht genau der Zahl von Fällen, die im gesamten Jahr 2005 gemeldet wurden.“ Dies deute klar auf einen zu erwartenden Anstieg der Masernerkrankungen in diesem Jahr hin, findet Fuß.

Ende 2002 habe seine Fraktion aufgrund der sich bereits damals bereits abzeichnenden Impfmüdigkeit bzw. Verunsicherung bei den Eltern, ein entsprechendes Konzept gefordert. Dringlichste Aufgabe sei daher zunächst, sofort den Personalmangel für flächendeckende Impfaktionen zu beseitigen, fordert der Sozialdemokrat. Daneben müsse das Gesundheitsamt umgehend ein Präventionskonzept erarbeiten, damit verunsicherte Eltern vor Ort in den einzelnen Kommunen über die absolute Notwendigkeit einer Impfung ihrer Kinder aufgeklärt werden und somit Zweifel zerstreut werden könnten. Fuß: „Wir zählen hier auch auf die Medien, die angesichts der Wichtigkeit des Themas sicherlich gerne eine wirkungsvolle Aktion des Kreises unterstützen werden.“