Älteren Menschen Arbeit geben und privat vorsorgen

Gabriele Frechen, Franz Thönnes und Helga Kühn-Mengel
v.l.n.r.: Gabi Frechen, Franz Thönnes, Helga Kühn-Mengel

„Dank einer modernen Medizin hat sich Deutschland zu einer Gesellschaft des langen Lebens entwickelt. Menschen leben aktiver und länger als vor fünfzig Jahren. Das ist ein großer sozialer Fortschritt“, sind sich alle Sozialdemokraten einig. Jetzt müsse daraus bei der Rente die Konsequenzen gezogen werden, denn durch die abnehmende Bevölkerungszahl und die gleichzeitig steigende Lebenserwartung sorgen immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentnerinnen und Rentner. Zurzeit zahlen statistisch betrachtet 3,4 Arbeitnehmer die Rente für einen Rentner. In wenigen Jahren wird sich aufgrund des demografischen Wandels das Verhältnis auf 2,1 Arbeitnehmer gegenüber einem Rentner verändern, die mit ihren Rentenversicherungsbeiträgen für einen Rentner aufkommen müssen, erläuterte Staatssekretär Thönnes. Um diesen Trend abzumildern, sei es unumgänglich schrittweise eine längere Lebensarbeitszeit einzuführen und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen über 50 Jahren zu schaffen.
Positiv wurde hervorgehoben, dass die Große Koalition Rentenkürzungen ausgeschlossen habe. Damit die Rente auch in Zukunft sicher bleibt, müssten zur Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung die Beitragszahler nicht nur länger einzahlen, sondern auch wieder mehr Versicherte ihre Beiträge entrichten. Deshalb wird die Bundesregierung mit der „Initiative 50+“ Fehlanreize zur Frühverrentung beseitigen und durch die Übernahme von Weiterbildungskosten in kleinen Unternehmen bei der Qualifizierung von über 50jährigen unterstützend tätig werden. Auch wird es Eingliederungszuschüsse bei der Einstellung von über 50jährigen Arbeitslosen geben.
Auch die private Vorsorge muss als weitere Säule der Alterssicherung ausgebaut werden. Mit der staatlichen Förderung der Riester-Rente wurde ein erfolgreiches Instrument gefunden, die private Altersvorsorge zu stärken. Mittlerweile sind 6,2 Millionen Riesterverträge in Deutschland abgeschlossen worden.
Nach einer lebhaften Debatte im Anschluss an den Vortrag wies Gabi Frechen noch darauf hin, dass die Rhein-Erft-SPD sich den Herausforderungen des demografischen Wandels auf einem Parteitag am 10. Juni stellen wird und dort versucht, Antworten zu finden.