Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg hat der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft vorgeschlagen, bei ihren Anstrengungen im Logistikbereich auch die Möglichkeiten des Satellitenprojekts Galileo zu nutzen. Er verweist darauf,
dass das ab 2010 einsetzbare europäische Satellitensystem Galileo, das den bisherigen amerikanischen Standart GPS ablösen soll, gewaltige Potentiale für die Logistikwirtschaft bietet. "Vor allem stellt es die Verbindung zwischen Logistikwirtschaft und Informations- und Kommunikationstechnologie dar" erklärt Guido van den Berg.
Der SPD-Kreisvorsitzende erinnert daran, dass die Schweizer PROGNOS AG in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklungsplanung dem Rhein-Erft-Kreis gerade in diesem Gebiet Nachholbedarf attestiert hatte. Der Vortrag von Oliver Lühr vom Düsseldorfer Büro der Prognos AG hatte deutlich gemacht, dass es darum gehen müsse, gezielt Wertschöpfungsketten zu vervollständigen bzw. zu ergänzen, um dem Anspruch einer langfristigen Clusterpolitik im Themenfeld Logistik gerecht zu werden. Prognos stellte fest, dass die bisherige Clusterentwicklung unzureichend sei, da (Zitat:) "überall da, wo die Post abgeht, der Rhein-Erft-Kreis zurzeit nicht dabei ist." Insbesondere wurde darauf verwiesen, dass man die I+K-Technologie ins Auge fassen könne.
Guido van den Berg: "Ich glaube, dass dies eine gute Chance ist unsere Kompetenzen bei der Informations- und Kommunikationstechnologie mit denen im Logistikbereich zu vernetzten. Zudem hatte die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben bereits erklärt, dass man die neue Technologie für das Transportgewerbe in Nordrhein-Westfahlen nutzen wolle. Ministerin Thoben hatte angekündigt, mindestens 10.000 neue Arbeitsplätze für NRW aus dem Projekt Galileo generieren zu wolle. Nach Ansicht von Guido van den Berg geht es nun darum, den Rhein-Erft-Kreis frühzeitig zu positionieren und das Land in die Pflicht zu nehmen." Der SPD-Kreisvorsitzende sieht für die Kölner Region die Möglichkeiten zu einer entsprechenden Clusterpolitik für die Geschäftsideen von Galileo zu gelangen und verweist auf die bereits existierenden Einrichtungen wie das Luft- und Raumfahrtzentrum Köln, Logistikstandorte um Köln herum, die I+K-Unternehmen sowie Standort von T-Systems in Bonn.
Guido van den Berg hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft auch auf Aktivitäten in der Region Südhessen hingewiesen, die ihre langfristigen Vorteile im Bereich Logistik (Frankfurter Flughafen, dichtes Straßennetz, bestehende Logistikzentren) durch ein Gründerzentrum für Satellitennavigation in Darmstadt ergänzen wolle. Nach den dargelegten Informationen soll das Land Hessen und die ESA für das Projekt 1,1 Mio. Euro bereitstellen, davon 500.000 Euro direkt als Zuschüsse für die Gründer. Das Hessische Wirtschaftsministerium hatte ebenfalls angekündigt, die Vorteile des "Raumfahrtstandort Hessen" einbringen zu wollen und einen Großteil der erwarteten 100.000 bis 150.000 neuen Arbeitsplätze durch das System im Bundesland Hessen binden zu wollen. Der SPD-Kreisvorsitzende stellt fest: "Andere Regionen sind bereits dabei, sich zu positionieren. Es ist jetzt wichtig, dass wir im Rhein-Erft-Kreis diese Entwicklung nicht verschlafen und unsere Stärken einbringen."