Sicher besteht kein Grund zur Panik, was die Vogelgrippe angeht. Üblicherweise sind die deutschen Behörden weltweit mit am besten auf Katastrophenfälle vorbereitet.
Die derzeitige Abwiegelungstaktik der Behörden ist allerdings ärgerlich:
Hier einige Beispiele:
1.Kreisveterinär Dr. Claus Callenberg behauptete gestern in der Tagespresse, der Rhein-Erft-Kreis sei kein Durchzugsgebiet für Zugvögel.
Tatsache ist, dass seit Jahren Kranichzüge über den Rhein-Erft-Kreis ziehen. Es werden 2.000 Tiere gezählt.
In Brühl sind in diesem Jahr 70 Saatgänse aus dem Norden gesichtet worden.
Jede Menge kleine Zugvögel, wie Mauersegler und Schwalben, ziehen durch den Rhein-Erft-Kreis und lassen sich zum Teil auch hier nieder, um zu brüten. Wer das nicht glaubt, kann den Vertrauensmann für Vogelschutz der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten (LÖBF), Herrn Wilhelm von Dewitz, fragen.
Warum diese Augenwischerei?
2.Dr. Peter Henzel vom Gesundheitsamt des Kreises erklärte gestern kurz vor 22.30 Uhr im Kreistag, dass es noch keinen Pandemieplan für Nordrhein-Westfalen gebe. Die Gremien auf Landesebene tagten noch.
3.Der Entwurf der Landesregierung für den Landeshaushalt 2006 sieht eine Kürzung des Haushaltstitels Veterinärbehördliche Zwecke, Tierseuchenbekämpfung, Tiergesundheit und Tierschutz auf 42 Prozent vor (von 2,76 Mio. Euro auf 1,16 Mio. Euro).
Eine Kürzung, die angesichts der Vogelgrippebedrohung unverantwortlich ist.
Alle Behörden sind aufgerufen, nicht abzuwiegeln, sondern in ruhiger und sachlicher Information den Bürgern ein klares Bild zu machen.