SPD fordert Maßnahmen gegen Zwangsprostitution im Rahmen der Fußball WM 2006

In einem Schreiben an den Landrat als Chef der Kreispolizeibehörde fordert der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg den Landrat auf, für den Rhein-Erft-Kreis ein Konzept zum Schutz der von Zwangsprostitution betroffenen Mädchen und Frauen während der Fußballweltmeisterschaft zu erarbeiten.

„Eine Schattenseite der WM ist der leider zu erwartende erhebliche Anstieg der Zwangsprostitution mit illegal eingeschleusten Mädchen und Frauen. Diese Mädchen und Frauen sind Menschenhändlern, Zuhältern und Freiern schutzlos ausgeliefert“ erläutert Guido van den Berg die Forderung. Deshalb sei es interessant zu erfahren, ob und wenn ja, welche Vorkehrungen bisher vom Landrat zur Verhinderung der Zwangsprostitution getroffen worden seien.

Der SPD-Politiker unterstützt damit eine Informationskampagne des Deutschen Frauenrates und der evangelischen Kirche. Der Deutsche Frauenrat hat im September 2005 mit Briefen an die Nationalspieler, die FIFA, den Deutschen Fußballbund, das Organisationskomitee u.a. eine Informationskampagne gestartet, um die Öffentlichkeit, aber auch potentielle Freier über das Ausmaß der Zwangsprostitution und das Leid der betroffenen Frauen zu informieren. „Das Ziel ist es“, erklärt van den Berg „potentielle Freier für das Leid der betroffenen Frauen zu sensibilisieren und sie über Hintergründe und das Ausmaß der Zwangsprostitution aufzuklären.“ Männer dürften nicht unfreiwillig Opfer von Menschenhandel ausnutzen und ohne Wissen an kriminellen Geschäften beteiligt sein.

"Der Rhein-Erft-Kreis wird als unmittelbarer Nachbar zum Austragungsort Köln von der beschriebenen Problematik besonders betroffen sein, deshalb hoffen ich" – so die Forderung des SPD-Politikers – "dass sich auch unser Kreis der breiten Kampagnebasis anschließt, um so die betroffenen Mädchen und Frauen vor Zwangsprostitution schützen zu können."