Besorgniserregender Anstieg der Verbraucherinsolvenzen im Rhein-Erft-Kreis

„Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist in unserem Kreis 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 34,9 % gestiegen, 390 Privatpersonen haben damit laut Auskunft des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung NRW einen Antrag auf Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens gestellt,“ informiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Von Januar bis September dieses Jahres hätten bisher 315 Privatpersonen einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht Köln gestellt, was einem Anstieg von 18 % entspreche, so Fuß. Damit liege der Kreis bei den Verbraucherinsolvenzen im landesweiten Negativtrend, der 2004 bei einem Anstieg um 39,1 % und von Januar bis September um 28,1 % liege, informiert der Sozialdemokrat, -dies dürfe aber nicht dazu führen, diese alarmierenden Zahlen im Kreis zu ignorieren.

„Hinter jeder der Insolvenzen steht ein persönliches Schicksal und oft ein langer Leidensweg,“ findet Fuß. Jemand, der in der Schuldenfalle stecke, komme in der Regel nur mit fremder Hilfe wieder aus diesem Teufelskreis heraus, meist sei es erst der Weg zur Schuldnerberatung, der aus der Misere helfe. „Die Schuldnerberatungsstellen werden von den Privat-Pleiten geradezu überrollt,“ weiß Fuß. Die Wartezeit für eine sorgfältige Betreuung einer Verbraucherinsolvenz liege im Durchschnitt bei einem Jahr, viele Berater müssten ständig „bis zum Anschlag“ arbeiten, hat Fuß erfahren. Angesichts der leeren Kassen müssten sie trotz des offensichtlichen Bedarfs um ihren Job bangen, denn die Schuldnerberatung sei zwingend auf finanzielle Unterstützung angewiesen. „Die Politik ist nun gefordert, sich trotz leerer Kassen massiv für die weitere finanzielle Unterstützung der Beratungsstellen einzusetzen“, fordert Fuß. Die SPD-Fraktion wolle dies im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen thematisieren.