Kassenärztliche Vereinigung bleibt plausible Begründung schuldig

Gabi Frechen hatte in einem Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein auf die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Pulheim aufmerksam gemacht. Diese fürchten, dass der Anschluss an die Notdienst-Praxis Dormagen zu einer schlechteren Versorgung führt. Der deutlich längere Anfahrtsweg und die Behandlung durch dem Patienten unbekannte Ärzte sind Gründe dafür.

Gabi Frechen hat in einem Fragenkatalog den Grund für den Anschluss sowie dessen Ablauf und die Folgen hinterfragt. Eine klare Begründung liefert die Kassenärztliche Vereinigung jedoch nicht: “Es gibt keinen zwingenden Grund für einen Anschluss der Pulheimer Ärzte an den Notfalldienst der Praxis Dormagen. Jedoch besteht die Möglichkeit (…) diese Bereiche zusammenzulegen, sofern nach wie vor die Versorgung der Patienten sichergestellt wird“, schreibt die Kassenärztliche Vereinigung der Bundestagsabgeordneten.

Daran hat die Sozialdemokratin Gabi Frechen aber Zweifel: Die Anfahrt zur Notfalldienstpraxis ist in Zukunft mit 11 Kilometern deutlich höher als bisher. Auf Anfrage Gabi Frechens argumentiert die Kassenärztliche Vereinigung damit, es käme vor, „dass Patienten Wegstrecken von 20 und mehr Kilometer fahren müssen, so dass der Weg von 11 km durchaus zumutbar ist.“

„Die Argumentation der Kassenärztlichen Vereinigung ist nicht einleuchtend“, so Gabi Frechen. „Der Anschluss der ärztlichen Notfallversorgung wird ohne zwingenden Grund durchgeführt. Eine Verschlechterung der Situation der Patienten wird damit begründet, dass sie in anderen Regionen noch deutlich schlechter ist.“

Gabi Frechen wird sich weiterhin für den Erhalt der Notfallversorgung der Stadt Pulheim einsetzen. Die Vorstände der Kreisstellen Rhein-Erft-Kreis und Neuss müssen einerseits einen zwingenden Grund für den Anschluss an die Notfallpraxis Dormagen nennen oder aber erklären, wie sie eine Verschlechterung der Patientenversorgung bei einem solchen Schritt verhindern wollen. Sollte dies nicht geschehen, so wird es weiterhin Widerstand gegen den Anschluss geben.