SPD-Kreistagsfraktion möchte im Rhein-Erft-Kreis gemeinsam mit betroffenen Institutionen runden Tisch zur Bekämpfung der Kinderarmut einrichten

„Kinderarmut ist eine Problematik, die es nicht nur in der Dritten Welt, sondern direkt vor unserer Haustür gibt und die wir dringend bekämpfen müssen,“ findet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Wie der vor kurzem erschienene Bericht der Bundesregierung verdeutliche, gibt es auch in Deutschland Kinderarmut und die Zahl der betroffenen Kinder wächst. Als arm gilt in Deutschland jeder Ein- bis Mehrpersonen-Haushalt, der weniger als 938 Euro (auf der Datenbasis von 2003) im Monat zur Verfügung hat. Dem Bericht der Bundesregierung zufolge lebten 2003 in Deutschland allein 1,1 Millionen Heranwachsende von Sozialhilfe. Es wird von Experten eine hohe Dunkelziffer vermutet, da es wahrscheinlich eine hohe Quote Unterstützungsberechtigter gibt, die ihre Ansprüche auf staatliche Hilfe oft aus Scham oder Unwissenheit erst gar nicht geltend machen.

„Die SPD-Kreistagsfraktion hat das Thema jetzt aufgegriffen, um zunächst in Erfahrung zu bringen, wie die Lage bei uns im Rhein-Erft-Kreis ist, wie viele Kinder bei uns konkret von Armut betroffen sind,“ so Fuß. In der nächsten Sitzung des Sozialausschusses soll die Verwaltung zunächst den Sachstand darstellen, danach sollen in einem weiteren Schritt Vertreter aller Institutionen, die mit Kinderarmut in Kontakt kämen, wie etwa Lehrer, Erzieherinnen, Kinderärzte, Wohlfahrtsverbände, Jugendämter, Sozialämter, Agentur für Arbeit etc., an einen sog. „runden Tisch gegen Kinderarmut“ gesetzt werden. „Ziel ist, dass nach einem Erfahrungsaustausch Strategien entwickelt werden sollen, Kinderarmut konkret in unserem Kreis zu bekämpfen,“ erläutert der Sozialdemokrat. Dort wo Politik gestaltend wirken könne, wie etwa durch die Bereitstellung und Verbesserung der sozialen Infrastruktur und entsprechender Dienste für die davon (potenziell) Betroffenen, seien alle gefordert, Strategien gegen Kinderarmut vor unserer Haustür zu entwickeln.