"Die Neuordnung der Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen wird zu einem besseren Sicherheitsservice für die Bürgerinnen und Bürger führen. Auch die Sicherheit im ländlichen Raum bleibt gewährleistet". Mit diesen Worten widersprach SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg anders lautenden Behauptungen des Landrats des Rhein-Erft-Kreises Werner Stump. Innenminister Dr. Fritz Behrens (SPD) habe klargestellt, dass im Zusammenhang mit der geplanten Neuordnung keine Polizeiwache geschlossen und kein Kriminalkommissariat aufgelöst werde. Guido van den Berg: "Diese Zusage des Innenministers gilt selbstverständlich auch für den Rhein-Erft-Kreis". Im Gegenteil, Ziel sei es gerade, diese Dienststellen zu stärken. In einem Schreiben an Guido van den Berg hatte der Innenminister zudem angedeutet, dass möglicherweise auch die Überprüfung des Bedarfs einer zusätzlichen Wache für Bedburg und Elsdorf möglich sei.
Einspareffekte durch eine Reduzierung und Umschichtung im Leitungs- und Verwaltungsbereich gingen nicht zu Lasten der Polizei vor Ort. Vielmehr stünden mittelfristig 2.100 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich für den Streifendienst und die Kriminalitätsbekämpfung sowie 300 Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zur Verfügung. Davon profitiere auch die Polizei im Rhein-Erft-Kreis. "Für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürgern kommt es nicht darauf an, wer Chef der Polizei ist, ob ein Landrat Werner Stump oder zukünftig ein Polizeipräsident oder eine Polizeipräsidentin. Wichtig ist die schnelle Hilfe bei der Kriminalitäts- und Unfallbekämpfung vor Ort", erläuterte Guido van den Berg. Diese bleibe uneingeschränkt erhalten. Sie werde sogar noch gestärkt. Deshalb sei es unverantwortlich, mit unhaltbaren Behauptungen Ängste der Bevölkerung zu schüren.
Der Bericht zur Neuordnung von Polizeiführung und Polizeiverwaltung sei von erfahrenen Praktikern, darunter auch ehemaligen Landräten, Wissenschaftlern und Polizeiexperten aus dem In- und Ausland einstimmig erstellt worden. Guido van den Berg: Durch die Neuordnung entsteht eine schlanke Polizeiführung mit klaren Verantwortlichkeiten, die sich auf die eigentliche Polizeiarbeit der Prävention, der Verbrechensbekämpfung und des Opferschutzes konzentrieren kann. Dabei bleibt die Bürgernähe nicht nur unverändert vor Ort erhalten, sondern sie wird sogar gestärkt". Der Bericht müsse nun eingehend geprüft werden. Der SPD-Kreisvorsitzende sprach sich in diesem Zusammenhang erneut für eine Fusion der Polizeibehörden Rhein-Erft-Kreis, Euskirchen und Düren aus. Dieser Vorschlag werde auch von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützt.
Es sei erfreulich, dass auch der Landkreistag Veränderungsbedarf anerkenne. Insgesamt führten seine Vorschläge aber nicht zu mehr Sicherheit für die Menschen in unserem Land. Einsparwirkungen im eigenen Verantwortungsbereich suchten die Interessenvertretung der Landräte offenbar leider nicht. Nach den Vorschlägen des Landkreistages soll es weiterhin bei 49 Kreispolizeibehörden in NRW bleiben. Diese Zersplitterung ist uneffektiv und nicht zukunftsfähig. Wir wollen eine schlagkräftige Organisation schaffen. Die Polizei ist nicht für die Landräte da, sondern für die Bürgerinnen und Bürger. Die Landräte verfahren leider nach dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass", bewertete Guido van den Berg die Vorschläge des Landkreistages.