Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sowohl im Bereich der Adoptionsvermittlung als auch der Familienpflegestellen des Kreises ist nach unserer Einschätzung maßgebliche Voraussetzung für das Funktionieren dieser Stellen, findet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Erst durch eine entsprechende Information in der Öffentlichkeit würden insbesondere potentielle Pflegefamilien oft erst auf die Möglichkeiten der Aufnahme eines Kindes im Familienverband aufmerksam, so Fuß.
Unserem Fraktionskollegen Klaus Lennartz ist bei Durchsicht des Haushaltsentwurfs 2005 aufgefallen, dass der Haushaltsansatz 2005 für die Aufwendungen der Adoptionsvermittlungsstelle und die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich mit 1.900 Euro noch um 500 Euro niedriger als im Vorjahr angesetzt ist, so der Sozialdemokrat. Der Haushaltsansatz für die Werbung für Familienpflegestellen und Beratung von Pflegeeltern liege mit 1.300 Euro für 2005 zwar genauso hoch wie 2004, dies erscheine der SPD-Kreistagsfraktion aber angesichts des hohen Stellenwertes einer funktionierenden Öffentlichkeitsarbeit in diesem sensiblen Bereich als viel zu niedrig bemessen.
Wir sind überzeugt davon, dass durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mehr Familien die Bereitschaft erklären würden, ein Kind aufzunehmen. Hierdurch könnte einerseits vielen Kindern der Heimaufenthalt als ultima ratio erspart bleiben, andererseits könnten gleichzeitig erhebliche Kosten, die durch die erforderliche Heimunterbringung anfallen würden, erspart werden, erläutert Fuß. Ein Platz in einer Pflegefamilie sei bekanntlich für die Allgemeinheit immer noch wesentlich günstiger als ein Platz in einem Heim. Es dürfte der Allgemeinheit auch kaum vermittelbar sein, dass der Rhein-Erft-Kreis sich den Tourismus jährlich mehrere Hunderttausende Euro kosten lässt, während für die Öffentlichkeitsarbeit zur Vermittlung von Kindern und Jugendlichen in Familien ohnehin schon sehr niedrig bemessene Beträge weiterhin gen Null gekürzt werden, meint Fuß. Die SPD-Kreistagsfraktion hat daher Landrat Stump angeschrieben und angeregt, dass die Ansätze im Haushalt 2005 für die Öffentlichkeitsarbeit der Adoptionsvermittlungsstelle und die Werbung für Familienpflegestellen durch Umschichtung wesentlich erhöht werden.