Wie familienfreundlich ist der Rhein-Erft-Kreis?

Als „unauffällig“ stuft die Prognos AG den Rhein-Erft-Kreis in ihrer umfangreichen Studie „Familienatlas 2005“ ein. 439 Kreise und Städte hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut zusammen mit dem Bundesfamilienministerium anhand von 16 Faktoren untersucht.

„Unauffällig – das heißt, dass noch viel verbessert werden kann“, stellt die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen fest und betont: „Ein Standortfaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, heißt Familienfreundlichkeit. Ohne junge Familien gibt es keinen Fachkräftenachwuchs, keine neuen Unternehmen und keine Innovationen.“
Der Rhein-Erft-Kreis erhält leider beim Kriterium „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ eine schlechte Wertung. „Dabei geht es nicht nur um Kindergarten- und Krippenplätze, sondern auch um Unternehmen mit familienfreundlichem Engagement und einen flexiblen Arbeitsmarkt“, erläutert die Sozialdemokratin das Untersuchungsergebnis.

„Sehr erfreulich“ sei hingegen das gute Ergebnis des Rhein-Erft-Kreises im Bereich „Bildung und Arbeitsmarkt“. Hier liegt der Kreis deutlich über dem Durchschnitt. „Zukunftsperspektiven für Familien sind mit einer guten wirtschaftlichen Situation untrennbar verbunden“, so Frechen. Die hohe Ausbildungsplatzzahl, die unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote und die geringe Anzahl der Schulabgänger ohne Abschluss sind Stärken des Kreises.

Kommunen, in denen Familien gut leben und arbeiten können, seien für die Zukunft ökonomisch besser gewappnet. Die Abgeordnete: „Eine familienfreundliche Umgebung entsteht nicht von selbst, sondern kann gezielt durch entsprechendes politisches und wirtschaftliches Handeln beeinflusst werden.“ Gabriele Frechen appelliert daher an die Kommunen im Rhein-Erft-Kreis, die Gründung von lokalen Bündnissen für Familie zu organisieren und die Ganztagsbetreuung auszubauen. Besonders wichtig sei, dass nach dem erfolgreichen Start der Offenen Ganztagsgrundschule nun der Ausbau der Unter-Dreijährigen-Betreuung angegangen wird.