
Die Praxis beweist, dass die Maßnahmen zur Beseitigung des Straßenbegleitgrüns entlang der Straßen unseres Kreises stellenweise zu einem regelrechten Kahlschlag geführt haben, findet SPD-Kreistagsmitglied Klaus Lennartz. Der Kreistag habe im Juni 2000 mehrheitlich beschlossen, für Trennstreifen mit einer Breite von bis zu zwei Metern unter Berücksichtigung verkehrstechnischer Belange wie Unterstützung verkehrstechnischer Linienführung die Busch- und Strauchbepflanzung entfallen zu lassen. Hintergrund dieses Beschlusses sei die Hoffnung gewesen, durch die Rodung des Begleitgrüns und die damit entfallenden Pflegearbeiten am Busch- und Strauchwerk Personalkosten sparen zu können, so der Sozialdemokrat. Tatsächlich habe laut Verwaltung durch diesen Beschluss eine Stelle bei der Straßenmeisterei eingespart werden können.
Dieser Beschluss war ein Fehler, das muss klar eingeräumt werden, auch wenn unsere Fraktion ihn damals mitgetragen hat, stellt Lennartz fest. Jahrelang gewachsenes und liebevoll gepflegtes Grün sei als Folge des Beschlusses gnadenlos gerodet worden, manche Straßenzüge vermittelten teilweise einen so trostlosen Eindruck, dass es gut nachvollziehbar sei, wenn vermehrt Bürgerinnen und Bürger sich über diese Praxis der Straßenmeisterei beschweren würden. Es ist doch paradox, wenn der Kreis sich einerseits für die Waldvermehrung und andere kostenträchtige Landschaftsschutzmaßnahmen stark macht, die Kommunen ihre Bürger zu Patenschaften für Grünanlagen auffordert und der Kreis andererseits gleichzeitig auf Teufel komm `raus entlang seiner Straßen für Kahschlag sorgt, so Lennartz. Das sei nicht zeitgemäß, so dass umgehend von dieser Praxis abgewichen werden müsse.
Die SPD-Kreistagsfraktion hat daher zum nächsten Ausschuss für Finanzwesen, Verwaltungsreform und IT beantragt, dass der Kreis zukünftig wieder zu der alten Praxis der Pflege von Straßenbegleitgrün zurückkehren und auf die Rodung verzichten soll.