Die Vorschläge der Scheu-Kommission gehen in die richtige Richtung. Konkrete Umsetzungsvorschläge für eine Neuordnung der Polizeiführung und Polizeiverwaltung müssen jetzt erarbeitet werden. Dass verschiedene Landräte und ihre Parteigänger sich in ihrer Eitelkeit verletzt fühlen, weil durch eine Verlagerung von Kompetenzen eigene Selbstdarstellungsmöglichkeiten wegfallen, ist klar. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Landräte auf das Polizeigeschäft an sich bisher ohnehin wenig Einflussmöglichkeiten hatten. Die mögliche Verlagerung kleinerer Polizeibehörde auf eine größere und leistungsfähigere Einheit sollte daher ohne ideologische Scheuklappen diskutiert werden. Durch die Neustrukturierung der Polizei in NRW soll die Bürgernähe nicht nur unverändert vor Ort erhalten bleiben, sondern durch mehr Polizei auf der Straße und den Kommissariaten sogar gestärkt werden.
Festzuhalten ist:
-Es sollen mehr Polizisten für das Kerngeschäft auf der Straße nahe am Bürger und im Innendienst etwa zur Aufklärung von Drogendelikten – beschäftigt werden.
-Durch die Neuordnung soll eine schlanke Polizeiorganisation mit klaren Verantwortlichkeiten entstehen, die sich auf die eigentlichen Aufgaben der Verbrechens- und Unfallbekämpfung, der Prävention sowie des Opferschutzes konzentrieren kann.
-Polizisten sollen sich noch umfassender mit Verrechensbekämpfung und Ermittlungsarbeit und weniger mit der Selbstverwaltung beschäftigen.
-Rationalisierungseffekte durch die Polizeireform dürfen nicht zum Abbau von Stellen bei der Polizei führen.
-Die geplante Reform ist gut für Polizisten und gut für die Bürgerinnen und Bürger.
Fuß hat Verständnis für die Befürchtungen von Polizisten: Jede Strukturreform trifft zunächst nicht auf Zustimmung bei den Betroffenen. Er werde sich bei den weiteren Beratungen einbringen, um die geschilderten Ziele einer besseren Polizeiarbeit zu erreichen.