Die SPD sieht in der nun notwendig gewordenen Wiederholungs-Wahl bei der Kreis-CDU den Höhepunkt eines leichtfertigen Umgangs mit den Grundsätzen der innerparteilichen Demokratie. Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg erinnert daran, dass es sich hierbei bereits um den dritten Fall in kurzer Folge handelt, bei dem es zu zweifelhaften Ablaufen in der CDU gekommen ist: 2003 wurden bei der Dezernentenwahl in Hürth Stimmzettel manipuliert und illegal gekennzeichnet. 2004 blieb die Frage ungeklärt, ob CDU-Fraktionschef Zylajew gegen das Wahlgeheimnis bei der Kandidatenaufstellung verstoßen hat. Und heute muss sogar die Wahl des CDU-Spitzenkandidaten für NRW wiederholt werden, da Manipulationen nicht ausgeschlossen werden können. Nach Ansicht des SPD-Vorsitzenden wirft diese Serie von Ereignissen ein finsteres Bild auf den Zustand der innerparteilichen Demokratie in der CDU. Guido van den Berg: Ich sehe meine in der Vergangenheit formulierten Zweifel bestätigt. Ein sauberes Wahlverfahren ist jetzt das wichtigste.
Besonders befremdlicher ist für die SPD, die von CDU-Fraktionschef Zylajew angezettelte Schlammschlacht mit dem CDU-Mitglied Ferdinand Schall aus Pulheim. Guido van den Berg: Herr Zylajew sucht nun einen Sündenbock für eine grundsätzlich fraglich organisierte Wahlveranstaltung. Das pikante ist, dass Herr Zylajew ja selber Wahlleiter an diesem Tag und eigentlich die Verantwortung tragen müsste.
Eine erneute Kandidatur der seinerzeit knapp unterlegenen Elisabeth Hülsewig hält der SPD-Kreisvorsitzende unter Demokratie-Gesichtspunkten für sinnvoll und dringend geboten. Das schlechteste, was die CDU jetzt machen kann, ist, wenn man nun politisch Druck in der Partei ausübt, um eine Kandidatur zu verhindern. Dann müsste auch Frau Klöpper mit dem Makel leben, in der regulären Versammlung sich nur durch die Verhinderung von Mitbewerbern durchgesetzt habe so Guido van den Berg.