
Als ein Dokument und ein Eingeständnis des Scheiterns beschreibt die SPD-Kreistagsfraktion den jüngsten Antrag von CDU und FDP, einen Mittelstandsbeirat bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft GmbH (WfG) einzusetzen. Der Leiter des Arbeitskreises Finanzen und Verwaltungsreform/RPA der SPD im Kreistag, Klaus Lennartz, erklärt: Mit diesem Antrag gestehen CDU und FDP selber ein, dass die Wirtschaftspolitik im Kreis bislang an den Interessen des Mittelstandes vorbeigegangen ist. Ein solcher Antrag muss insbesondere als ein Schlag ins Gesicht des bisherigen Aufsichtsratvorsitzenden Werner Stump verstanden werden.
Nach Ansicht der SPD-Fraktion gestehen nun auch endlich CDU und FDP ein, dass der Mittelstand im Kreis nicht optimal gefördert wurde. Zudem vermuten die Sozialdemokraten, dass in Kürze ein Führungswechsel an der Spitze des Aufsichtsrates der Wirtschaftsförderungsgesellschaft anstehen könnte und Landrat Werner Stump diesen Sessel möglicherweise räumen muss. Klaus Lennartz: Es ist deutlich zu erkennen, dass sich Herr Zylajew positioniert, um Herrn Stump auszubooten.
Klaus Lennartz sieht in dem aktuellen Antrag insbesondere ein Misstrauensvotum gegen den Landrat. Man handelt nach dem Motto: Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis, so Klaus Lennartz. Die SPD-Kreistagsfraktion hofft, dass es mit dem neu geschaffenen Gremium der WfG nicht zu weiteren Stellenausweitungen auf Kreisebene kommen wird. Insbesondere fordern die Sozialdemokraten, dass mit der Einrichtung eines Mittelstandsbeirates bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft die bisherigen Stabsstellen beim Landrat aufgelöst werden, um Doppelzuständigkeiten zu vermeiden. Klaus Lennartz: Diese Einsparwirkungen könnte der Landrat bereits im Haushaltsplan 2005 darstellen.