"Kritische Geister passen offenbar schlecht in die Zylajew-CDU" kommentiert der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg den Austritt des Kreistagsabgeordneten Karl Engelskirchen nach 37 Jahren aus der CDU. Die im Austrittsschreiben formulierte Einschätzung, dass sich die Führung der CDU im Kreis hauptsächlich "mit sich selber" und dem "Ausbau ihrer Pfründe" beschäftigt ist teilt der SPD-Vorsitzende in Anbetracht der Koalitionsgespräche on CDU und FDP.
Nach Ansicht von Guido van den Berg müsste es der CDU-Führung im Kreis schon zu denken geben, wenn einer ihrer profiliertesten Kreistagspolitiker, der 37 Jahre Mitglied der CDU war, zu dem Urteil gelangt: "Demokratischer Führungsstil wird ersetzt durch Führerprinzip. Fachverstand ersetzt durch inhaltsloses Geschwätze." Als Geschmacklos bezeichnet es der SPD-Kreisvorsitzende, das die CDU-Führung nun krampfhaft versucht, sich von ihrem langjährigen Wegbegleiter zu distanzieren, weil er sich kritisch äußert: "Es ist schon beachtlich, wenn der CDU-Kreischef von einem seit Jahren verspielten Kredit in Bezug auf Engelskirchen spricht und die CDU m Kreistag ihn noch im letzten Jahr mit dem Ehrenring des Kreises auszeichnet. Irgendwas passt da nicht. Ich habe Karl Engelskirchen als einen engagierten und kritischen Kreistagsabgeordneten im Umwelt- und im Kreisentwicklungsausschuss kennen gelernt."
Als "ehrlich und aufrecht" bezeichnet der SPD-Kreisvorsitzende die Kritik von Engelskirchen an der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und FDP. Engelskirchen hatte den Vertrag als "nicht gerade appetitliche Brühe" bezeichnet, in der der CDU-Landrat höchstens "die Suppenbeilage" sei. "Im Kreishaus weiß zur Zeit eigentlich jeder, dass der Chef Zylajew und nicht Stump heißt" erklärt Guido van den Berg. Engelskirchen hatte in Bezug auf den CDU-Landrat erklärt: "Bei der Stichwahl lege ich die Messlatte an Ihren bisherigen Leistungen und ihrem fachlichen Können an. Diese Messlatte haben Sie dreimal gerissen. Damit sind Sie für mich aus dem Rennen."