Konsequenzen des Verkaufs von RWE-Umwelt an Rethmann für den Rhein-Erft-Kreis unklar

Den heute bekannt gewordenen Verkauf der RWE-Umwelt an den Großentsorger Rethmann sieht der Vorsitzende der Rhein-Erft SPD Guido van den Berg mit Skepsis. Zu den zahlreichen vertraglichen Verbindungen des Kreises mit dem Unternehmen erklärt der Sozialdemokrat: "Die langfristigen Konsequenzen für die Abfallwirtschaft im Kreis ist erst einmal unklar. Die monopolartige Zusammenballung von Konzernmacht im Abfallbereich wird künftig den Wettbewerb erschweren. Politisch müssen wir im Kreis darauf achten, dass der Gebührenzahler nicht über den Tisch gezogen wird."

Zudem sei die Konzernstrategie der RWE zunehmend bedauerlich. "Ich erkenne einen klaren Trend der Konzernführung, sich aus unserer Region zu verabschieden. Wenn man diesen Kurs so weiter fährt muss man sich nicht wundern, wenn der Rückalt für RWE in der Bevölkerung an anderen Stellen, wie z.B. bei der Kraftwerksakzeptanz, geringer wird. Die Bevölkerung nimmt wahr, wenn die Wertschöpfung nicht mehr in der Region stattfindet." Der SPD-Vorsitzende kündigte an, dass man kurzfristig mit den Gewerkschaften Kontakt aufnehmen werde, um auch möglichst schnelle Klarheit über Konsequenzen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region zu erhalten. Zudem schloss er nicht aus auch politisch die Initiative zu ergreifen, da viele Kommunen noch RWE-Beteiligungen halten und Interessen formulieren können. Der SPD-Kreisvorsitzende hofft auf eine kritische Überprüfung des Vorgangs durch das Bundeskartellamt.