Der Zuwachs bei den Tourismuszahlen im Rhein-Erft-Kreis ist erfreulich, hat aber nichts mit der Gründung des Rhein-Erft-Tourismusvereins zu tun, sagt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Die von dem Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS NW) erhobenen Daten würden einen solchen Rückschluss gar nicht zulassen, denn es würden lediglich die Kategorien Gäste und Gäste aus dem Ausland geführt, ohne etwa zu unterscheiden, ob es sich um Geschäftsreisende oder Urlauber handele. Die Zuwächse seien aber insbesondere in Städten wie etwa Hürth erkennbar, die in unmittelbarer Nähe zu Köln liegen und besonders viele Geschäftsreisende, etwa Messebesucher, beherbergen dürften. Dies verdeutliche auch der Umstand, dass Bergheim, das geographisch ziemlich weit ab von Köln liege, im Vergleich zu den Vorjahren ein schlechtes Ergebnis erzielt habe. Jetzt, wo der BoA-Block in Niederaußem fertiggestellt sei, seien die Monteure und sonstigen am Bau Beteiligten wieder abgereist und die Hotels im Umland würden natürlich Umsatzeinbußen erleiden. Für Geschäftsreisende zählt lediglich die Nähe zum Einsatzort und der Preis, irgendwelche Tourismusaktivitäten des Landrats dürften da weniger bis gar nicht ins Gewicht fallen, vermutet Fuß.
Der besonders in Brühl bemerkenswerte Anstieg der Übernachtungszahlen gerade bei ausländischen Gästen dürfte vor allen Dingen auf das neue Hotel im Phantasialand zurückzuführen sein, für das der Betreiber selber stark die Werbetrommel rührt, sagt der Sozialdemokrat. Hier einen Bezug zu dem neuen Tourismusverein und den Bemühungen des Landrates herzustellen, dürfe zwar wünschenswert, aber nicht realistisch sein. Die bisherige Erfolgsbilanz des Landrates ist offensichtlich so mager, dass er auf Erfolge zurückgreifen muss, mit denen er nun wirklich gar nichts zu tun hat, so Fuß.