
Noch im vergangenen Monat haben wir im Kreistag von einem Gutachter erfahren, dass mit Tourismus in unserem Kreis kein Geld zu machen ist und jetzt ist zu lesen, dass ein anderes Gutachten dem Industrie-Tourismus gute Chancen einräumt, wundert sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WfG), Hans Günter Eilenberger (SPD). Herr Dr. Lothar Mahnke von der Regionomica Berlin habe im Rahmen einer Standortanalyse des Rhein-Erft-Kreises in der letzten Sitzung des Kreistages im Mai vorgetragen, dass die Stärken des Kreises bei den harten Wirtschaftsfaktoren, etwa im Bereich Chemie, Handel und sonstige Dienstleistung lägen. Auf Nachfrage habe er betont, dass er dem Tourismus in unserem Kreis als sog. weichen Wirtschaftsfaktor keine Chancen einräume und unterstrichen, dass die Anstrengungen des Kreises in Richtung harte Wirtschaftsfaktoren zielen müssten, so Eilenberger. Das hat dem Landrat und der CDU-Fraktion im Kreistag bestimmt nicht gefallen, denn bekanntermaßen ist der Tourismus das Steckenpferd des Landrates, vermutet Eilenberger.
Brauchen wir noch mehr Gutachten bis das Ergebnis stimmt? fragt sich der Sozialdemokrat. Das nun unter dem Arbeitstitel EnergieErlebnis Rheinland vorliegende Konzept zweier Professoren stehe nämlich ganz offensichtlich im Widerspruch zu der von Dr. Mahnke getroffenen Empfehlung, nicht in den Tourismus zu investieren. Nach dem neuen Gutachten solle gerade der Kulturtourismus gefördert werden, mit allein 200.000 Euro für das Pilotprojekt Insel Garzweiler. Wir dürfen nicht die Stärken des Rhein-Erft-Kreises vernachlässigen und uns weiter auf die Tourismusförderung konzentrieren, warnt Eilenberger. Denn das heutige ökonomische Niveau werde sich nur mit großen Anstrengungen halten lassen und das ganz bestimmt nicht durch den Tourismus allein.