Landrat Stump fängt anscheinend an zu begreifen, dass es vielleicht doch nicht so schlau ist, einzig und allein auf das Thema Tourismus zu setzen, vermutet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Den Eindruck könne man jedenfalls gewinnen, wenn Stump damit zitiert werde, vorrangiges Thema sei die Wirtschaft im Rhein-Erft-Kreis und zwar in den Kategorien Wirtschaftsraum und Erlebnisraum, findet Fuß. Bisher habe es lediglich den Erlebnisraum im Maßnahmenkatalog des Landrates gegeben.
Es ist erfreulich, dass Herr Stump das harte Thema Wirtschaft für sich entdeckt hat. Für diese Legislaturperiode dürften diese neuen Zielsetzungen des Landrates allerdings zu spät sein, stellt Fuß fest. Die verheerenden Folgen dieser falschen Schwerpunktsetzung des Landrates lägen bereits schwarz auf weiß vor, das Herbstgutachten der IHK habe dem Rhein-Erft-Kreis bescheinigt, dass er den Nachbarkreisen konjunkturell deutlich hinterher hinke. Hier rächt sich die bisherige Desinvestitions-Politik der Entschuldung um jeden Preis, so Fuß. Während in den Nachbar-Kreisen Aufschwung vermeldet würde, seien im Rhein-Erft-Kreis die Umsatzzahlen in der Industrie insgesamt rückläufig; viele Einzelhändler kämpften ums Überleben – mehr als andernorts, meint der Sozialdemokrat. Vielleicht habe der Landrat nach fast fünf verlorenen Jahren nun doch nicht länger die Augen vor den Tatsachen verschließen können.
Jetzt muss gehandelt werden und man muss sich auf zentrale Wirtschaftsthemen konzentrieren, meint Fuß. Ob der von Landrat Stump gewählte Ansatz von 24 Beratungskreisen da der richtige Weg sei, müsse allerdings bezweifelt werden. Fuß: Bei der Erfahrung eines Landrates sollte man eigentlich in der Lage sein, sich auf das Wesentliche zu beschränken und das Wichtige von dem Unwichtigen zu unterscheiden. Sonst bestehe die Gefahr, sich schnell zu verzetteln. Zettel habe es seit dem Amtsantritt des Landrates bekanntlich viele gegeben, konkrete Ergebnisse dagegen nur wenige.