
Neue Wege sollten nach Meinung der Kreis-SPD beschritten werden, um wirkungsvoller gegen minderjährige Straftäter vorzugehen. Die Partei denkt dabei an eine engere Zusammenarbeit der Behörden im Rhein-Erft-Kreis mit denen in Köln. Landratsbewerber Bernhard Hadel und SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg hatten vor einiger Zeit mit dem Kölner Polizeipräsidenten Klaus Steffenhagen über das Thema gesprochen. Der habe wegen der Probleme mit jugendlichen Wiederholungstätern bei Taschendiebstählen und Wohnungseinbrüchen in Köln nicht nur ein Netzwerk aller beteiligten Behörden (Jugend- und Sozialhilfedienststellen, Ausländerbehörde sowie Staatsanwaltschaft und Gerichte) angeregt, sondern die Einrichtung von Heimen für kriminelle Kinder gefordert. Solche Heime würden im Bundesland Brandenburg erfolgreich geführt. Von 36 jungen Serienstraftätern sei dort kein einziger rückfällig geworden. Diese Heime liegen so weit außerhalb auf dem Lande, dass Ausreißer schnell wahrgenommen und leicht wieder eingefangen werden konnten, erläutert der Elsdorfer Kreistagsabgeordnete Wilfried Effertz.
Die Jugendlichen aus Köln nutzten die gute Verkehrsanbindung ins Kreisgebiet, um auch hier Straftaten zu begehen, sagte Hadel. Die Zahl der straffällig gewordenen Kinder und Jugendlichen habe beispielsweise in Bedburg und Elsdorf von 238 im Jahre 2001 auf 282 in 2002 zugenommen. Auffällig waren dabei die erstmals registrierten 62 Straftaten, die von Kindern unter 14 Jahren begangen wurde, so Hadel. Wir wollen wissen, ob es im Kreisgebiet Familienclans gibt, die kriminelle Kinder vorschicken, die von der Polizei nicht belangt werden können. Solche Fälle gebe es auch im Kreis, habe die Verwaltung bestätigt. Zahlen lägen aber nicht vor.
Zunächst sollten in allen zehn Kommunen des Kreises Zahlen ermittelt werden. Dann will die SPD alle Beteiligten an einen Tisch holen und Strategien entwickeln. Bestehende Ordnungspartnerschaften mit Beteiligung von Bürgern, Polizei und Behörden müssten einbezogen werden.