
Die SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriele Frechen (Hürth), Dietmar Nietan (Düren) und Ulrich Kelber (Bonn) haben sich bei einem Besuch des BoA-Kraftwerks in Niederaußem dafür ausgesprochen, Braunkohlekraftwerke beim europaweiten Handel mit Schadstoffzertifikaten gegenüber anderen Kraftwerken nicht zu benachteiligen. Die SPD-Abgeordneten sprachen sich damit gegen die Pläne von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) aus. Nach Trittins Vorstellungen sollen beim Handel mit Schadstoffzertifikaten in Deutschland allein modernste Gaskraftwerke als Maßstab für den Schadstoffausstoß gelten. Vertreter des Unternehmens RWE Power hatten Trittins Pläne als Investitionshemmnis bezeichnet und den Bau weiterer moderner Braunkohlekraftwerke unter diesen Bedingungen in Frage gestellt. Für die nationale Regelung zum Emissionshandel müssten für jeden Brennstoff eigene Maßstäbe gefunden werden, sagte der Bonner Abgeordnete Kelber. Das ist ein wichtiges Signal, freute sich Alwin Fitting, Arbeitsdirektor bei RWE Power.
Auch SPD-Landratskandidat Bernhard Hadel hält nichts von Trittins Vorschlag. Er könne dazu führen, dass unter fragwürdigen Bedingungen in Russland gefördertes Gas die moderne Braunkohlentechnik verdränge. Das wäre klima- und energiepolitischer Wahnsinn.