In einem Brief an die Bürgermeister in ihrem Wahlkreis hat die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen (SPD) auf eine Initiative des Bundesfamilienministeriums hingewiesen. Lokale Bündnisse für Familien sollen für mehr Familienfreundlichkeit in Städten und Gemeinden sorgen.
"Die Initiative des Bundesfamilienministeriums setzt dort an, wo das Herz der Familien schlägt: Auf lokaler Ebene. Dort, wo durch Arbeitsplatz, Wohnumfeld und soziale Infrastruktur die Lebensbedingungen für Familien ganz konkret bestimmt werden, können diese auch familienfreundlich gestaltet werden, erläutert die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen den Ansatz. In der Initiative können sich Bürger und Bürgerinnen, Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Kommunen, Kammern, Verbänden, Kirchen und freien Wohlfahrtsverbänden engagieren.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat ein Online-Handbuch Lokale Bündnisse für Familie entwickelt, das anhand von Beispielen aus verschiedenen Kommunen zeigt, wie ein familienfreundliches Wohnumfeld geschaffen werden kann; auch wie sich Kinderbetreuung verbessern lässt oder wie die Balance von Familie und Arbeitswelt verbessert werden kann.
Wie vielfältig lokale Bündnisse in Zusammensetzung, Größe und Umfang in der Praxis sein können, zeigen Beispiele. So gelingt es in einigen Städten durch eine gemeinsame Aktion von öffentlicher Hand und mittelständischen Betrieben vor Ort eine qualifizierte Kinderbetreuung aufzubauen: Eine überbetriebliche Verbindung von Firmen fördert die Berufstätigkeit und Qualifizierung von Frauen mit Kindern durch gezielte Beratung und Schulungen. Ergänzt wird der Verbund durch einen Familienservice, der Familien und Firmen qualifizierte Kinderbetreuung vermittelt. Familienförderung ist Wirtschaftsförderung, denn Unternehmen können nicht auf die qualifizierten Frauen verzichten und diese nicht auf eine qualifizierte Betreuung ihres Nachwuchses. Familienfreundlichkeit bringt allen Gewinn: den Familien, den Unternehmen und den Kommunen, ist die Abgeordnete überzeugt.
Ein anderes Beispiel ist die Aktion Schutzburg. Bei dieser Aktion wird gerade den kleinen Nöten von Kindern große Aufmerksamkeit geschenkt, zum Beispiel, wenn ein Kind sich bei ausgefallener Ampel nicht über die Straße traut, sich das Knie aufschlägt, sich verlaufen hat oder von Mitschülern drangsaliert wird. In solchen Situationen fehlt es Kindern und Jugendlichen oft an Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen, von denen sie konkrete Hilfe erwarten oder denen sie sich anvertrauen können. Hier wird ein Netzwerk aus den so genannten Schutzburgen aufgebaut: Einzelhandels- und Handwerksbetrieben, Sparkassen und Banken, Arztpraxen, Schulen, Kitas, Ämtern, Kirchen, Vereinen und vielen mehr. Wenn Kinder das Schutzburg-Logo an der Tür sehen, sollen sie wissen, dass sie sich vertrauensvoll an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wenden können.
Die fachlich-wissenschaftliche Begleitung dieser Initiative des Bundesfamilienministeriums hat das Deutsche Jugendinstitut übernommen. Das Projekt wird auch von der Europäischen Union gefördert.
Ich würde mich freuen, wenn durch diese Initiative für Familien die Kommunen im Rhein-Erft-Kreis noch familienfreundlicher gestaltet werden können, hofft Frechen.
Nähere Informationen können auf einer Homepage eingesehen werden: www.lokale-buendnisse-fuer-familien.de.