
Ich stelle mich dieser Aufgabe und bin fest entschlossen, Landrat zu werden. Bernhard Hadel, Kämmerer der Stadt Wesseling, soll für die SPD als Spitzenkandidat in die Kommunalwahl 2004 gehen.
Gestern Abend lud der Vorstand der Rhein-Erft-SPD überraschend zur Pressekonferenz in die NOB-Studios Hürth ein, um noch vor dem Neujahrsempfang des Rhein-Erft-Kreises seine Personalentscheidung bekannt zu geben. Hardy Fuß verzichtet auf die Hauptrolle, die ihm lange offen gehalten worden war. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen mich werden nicht vor Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Das lässt sich mit den Nominierungsfristen für die Kommunalwahl nicht harmonisieren, erklärte Fuß gestern. Er sei fest davon überzeugt, dass das Verfahren eingestellt werde. Gegen Fuß als ehemaligen Geschäftsführer der Isis GmbH, einer Trienekens-Tochter, wird wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung ermittelt.
Ich bin sehr gerne Landtagsabgeordneter, betonte Fuß auf die Frage nach seiner Zukunft. Mit Bernhard Hadel sei er seit 30 Jahren befreundet, deshalb falle es ihm leicht, nicht selbst zu kandidieren. Wir werden eine tolle Wahlkampagne für Hadel machen.
Der 56-jährige Bernhard Hadel fühlt sich seit 1971 als Rheinländer. Damals zog er von Lüneburg nach Wesseling. Von 1976 bis 1982 gehörte er dem Rat der Stadt an und war zuletzt Fraktionsvorsitzender. 1982 wurde der Diplom-Verwaltungswirt dann zum Beigeordneten gewählt, seit 1987 ist er Kämmerer und Erster Beigeordneter. Nebenbei führt er die Geschäfte der Stadtbetriebe und ist Werksleiter der städtischen Entsorgungsgesellschaft. Hadel gehört dem SPD-Unterbezirksvorstand an und wurde zuletzt mit 100 Prozent der Stimmen als Kassierer wiedergewählt.
Am Montag haben ihn Parteichef Guido van den Berg und Hardy Fuß aufgesucht und gebeten, die Aufgabe zu übernehmen. Ich räume ein, dass die Aussichten für einen Sozialdemokraten derzeit nicht rosig sind, macht sich Hadel nichts vor. Aber die Zeit ist schnelllebig. Wenn der Aufschwung kommt, finden die Wähler auch wieder zur SPD.
Als Landrat wolle er zum einen Einfluss auf die Politik im Kreistag nehmen, zum anderen als Moderator alle gesellschaftlichen Kräfte bündeln, um die Arbeits- und Lebensbedingungen im Kreis menschlich zu gestalten. Mit der Region müsse der Kreis seinen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit innerhalb Europas leisten.
Er wolle den Schulterschluss mit den Bürgermeistern suchen, um eine enge Zusammenarbeit in Sachen Wirtschaftsförderung zu erreichen. In den Schulen müssten Schüler besser auf das Morgen vorbereitet werden, und es gelte, ein enges Netz der Schülerbetreuung zu knüpfen, um Eltern das Berufsleben und die Erziehung zu erleichtern.
Den größten Unterschied zu seinem CDU-Kontrahenten sieht Hadel im Rollenverständnis: Ich möchte die Menschen in den Mittelpunkt stellen und die Kritik der Bürger ernst nehmen. Im Umgang damit scheint mir jetzt doch einiges im Argen zu liegen. – Am 20. März findet die Nominierungskonferenz der SPD statt.