Die SPD geht auf Sparkurs

Guido van den Berg
SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg

Der SPD in Nordrhein-Westfalen geht es finanziell schlecht. Und das bekommen jetzt nicht nur die Ortsvereine im Land zu spüren, sondern auch die Geschäftsstellen der Unterbezirke. Während die Ortsvereine demnächst tiefer in die Tasche greifen müssen, um den verschuldeten Landesverband zu stützen, läuten in den Geschäftsstellen die Sparglocken: Von den 54 Geschäftsführer-Stellen im Land sollen demnächst 24 aufgelöst und deren Gesamtzahl auf 30 reduziert werden. So hat es der Parteirat entschieden – übrigens gegen die Stimmen aus dem alten Bezirk Mittelrhein.

„Wir sind glatt überstimmt worden“, sagen die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen und der Chef der Rhein-Erft-SPD, Guido van den Berg, beide Mitglieder im Parteirat. Es würden zwar keine Unterbezirke zusammengelegt, sagte van den Berg, dass aber Geschäftsstellen eventuell ganz aufgelöst und Geschäftsführer versetzt werden müssen, das bestreitet der SPD-Chef nicht. „Über das Wie der Umsetzung wird allerdings noch zu reden sein“, sagt er. Und Gabi Frechen ist überzeugt davon, dass die Einsparungen ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen. Dass der Unterbezirk Euskirchen seine geschäftliche Heimat demnächst im Fritz-Erler-Haus in Liblar haben könnte, mochten beide nicht bestätigen. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass die Karteikarten des mitgliederschwachen Nachbarn wie schon vor vielen Jahren wieder nach Liblar wechseln könnten, ist groß. Denn das Fritz-Erler-Haus ist Parteieigentum, während in Euskirchen Miete für die Geschäftsräume gezahlt werde muss. Van den Berg jedenfalls ist sich ziemlich sicher, dass die SPD-Geschäftsstelle in Liblar nicht aufgelöst werden wird.

„Es trifft uns hart“, sagt Frechen zu den finanziellen Beschlüssen. Denn der alte Bezirk Mittelrhein war mitgliederstark und deshalb finanziell gut aufgestellt. Wenn der Landesverband jetzt mehr Geld aus den Kassen der Ortsvereine verlange, dann treffe das die SPD in der Region besonders hart. (nk)