
Frage: Für den Fall, dass Sie gewählt werden, wie wollen Sie die SPD wieder auf Vordermann bringen?
Van den Berg: Es ist ja nicht so, dass die Partei im Kreis völlig danieder liegt. So schlecht haben wir ja bei der letzten Bundestagswahl gar nicht abgeschnitten, und wir stellen auch einige Bürgermeister. Jetzt gilt es, das Stimmungstief auf Bundesebene und die Delle der Kommunalwahl auszugleichen.
Frage: Welche Chancen rechnen Sie sich bei der Kommunalwahl aus?
Van den Berg: Teile der SPD vor Ort haben zurzeit mehr Angst vorm Bundestrend, weniger vorm politischen Gegner. Wir müssen dem Wähler klarmachen: Was ist Bundes- und was Kommunalpolitik? Ich stelle mir einen Wahlkampf à la Henning Scherf vor, dem genau das bei der Bürgerschaftswahl in Bremen gelungen ist.
Frage: Wie soll das gelingen, und wie wollen Sie sich von der CDU abgrenzen?
Van den Berg: Die SPD im Rhein-Erft-Kreis muss die Familienpartei des Kreises werden und Angebote für Ganztagsbetreuung schaffen. Das sollte ein Schwerpunkt in den kommunalen Haushalten werden, und dafür müssten andere Dinge auch etwas nach hinten verschoben werden. Zweites Thema: Der Bildungsbereich. Wir sollten etwa den Schulen mehr Eigenverantwortung übergeben. Das sind die beiden zentralen Themen, mit denen die SPD sich von der CDU unterscheiden kann.
Frage: Wird der Vorstand um einen Vorsitzenden van den Berg auch neue Gesichter haben?
Van den Berg: Das werden wir mit den örtlichen SPD-Vorsitzenden in den nächsten Tagen klären, und ich bin sicher, dass wir ein gutes Team zusammenstellen. Natürlich habe ich bestimmte Wünsche, aber ich werde ganz sicher nicht alle Köpfe austauschen wollen. Im neuen Vorstand soll es die Erfahrung der Alten geben, aber auch die frischen Ideen der Jungen.