Wahrscheinlich haben die schweren Pannen in der jüngsten Vergangenheit den Ausschlag für diesen Maulkorberlass des Landrates gegeben, vermutet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. In einer neuen Dienstanweisung des Landrats vom 18.11.2003 heißt es:
Auskunftsersuchen von politischen Gremien (z.B. Kreistagsmitglieder, politische Parteien, Ratsmitglieder der Kommunen etc.) werden ausschließlich durch den Landrat und den/die Dezernenten beantwortet. Auskunftsersuchen von politischen Gremien (insbesondere auch mündlich vorgetragene), sind ohne inhaltliche Stellungnahme an den Landrat bzw. an den/die Dezernenten zu verweisen.
Landrat Stump habe gleichzeitig darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen die Dienstpflicht straf-, sowie dienst-, bzw. arbeitsrechtliche Folgen nach sich ziehen, so Fuß. Das erzeugt bei den Mitarbeitern Ängste und vergiftet die angeblich offene Atmosphäre im Kreishaus, ärgert sich Fuß. Politische Arbeit könne nur durch die schnelle Vermittlung von Informationen leben, findet der Sozialdemokrat. Bei Anfragen aus den Fraktionen sei bisher auch schon mal der Telefonhörer in die Hand genommen und Rücksprache beim zuständigen Sachbearbeiter genommen worden. Das ist jetzt nicht mehr möglich, da der Sachbearbeiter aus Furcht vor arbeitsrechtlichen Schritten keine Auskunft mehr geben wird, mutmaßt Fuß. Jetzt müsse alles über den Schreibtisch des Landrates laufen, der wahrscheinlich erst mal beim zuständigen Sachbearbeiter Rücksprache nehmen müsse, um dann wahrscheinlich auch noch zu filtern, bevor die Fraktion eine Antwort erhalte. Das ist eine Behinderung der politischen Arbeit im Kreishaus und eine Entmündigung und erinnert stark an die Vision big brother is watching you, findet Fuß.