Eigenname für die Schule für Erziehungshilfe in Frechen Bachem:

Hans-Joachim Bubacz
Hans-Joachim Bubacz, Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Schulausschuss

„Es ist nach unserem Empfinden ein ungeheuerlicher Vorgang, wenn der klar formulierte Wille der Schulkonferenz, die ehemalige Bergschule in Frechen-Bachem in Albert-Einstein-Schule zu benennen, aus politischer Verblendetheit der CDU-Kreistagsfraktion ignoriert wird,“ ärgert sich der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Schulausschuss, Hans-Joachim Bubacz. Dagmar Duckert, eine Lehrerin der Schule, hatte gemeinsam mit der Schulleiterin Kathleen Schmiegel im Schulausschuss eindrucksvoll mit einer Powerpoint-Präsentation den Namenswunsch von Eltern und Lehrern, die Schule in Albert-Einstein-Schule zu benennen, begründet. Die Schulkonferenz hatte ganz bewusst den Namen des bekannten Genies gewählt, weil auch dessen Kindheit und Schulkarriere von Untiefen, Umwegen und Schulproblemen geprägt war. Einstein hatte Zeit seines Lebens ein großes Problem, sich Obrigkeiten zu fügen, erstaunlich viele Parallelen zu den Schülern der Schule für Erziehungshilfe wurden offengelegt.

„Wir haben uns bei unserer Vorbesprechung nicht erklären können, warum Sie ausgerechnet den Namen des berühmten Genies für Ihre Schule wünschen. Nach Ihrer Präsentation können wir Ihren Wunsch seitens unserer Fraktion nur ausdrücklich unterstützen,“ äußerte sich Bubacz. Die CDU-Kreistagsfraktion konnte sich dagegen nicht mit dem Namenswunsch anfreunden und bestand weiterhin darauf, die Schule in Roman-Herzog-Schule zu benennen. Dies hatte zuvor die Schulkonferenz abgelehnt. Die Sprecherin der CDU-Fraktion, Heidemarie Tschepe, betonte die Verdienste Roman Herzogs und verdeutlichte, dass ihre Fraktion es nicht gutheißen könne, wenn die Schule nach einem Querdenker, der sich nicht in ein System einfügen konnte, benannt werde. Tschepe forderte die Vertreter der Schule ausdrücklich auf, sich nochmals zu beraten. Mit der Stimmenmehrheit der CDU wurde der Antrag auf Benennung der Schule vertagt.

„Warum sollen die Eltern und Lehrer nochmals beraten, wenn Sie doch bereits klar und eindrucksvoll ihre Meinung formuliert haben,“ fragt sich Bubacz. Roman Herzog sei ohne Zweifel ein verdienter Mann, jedoch könne die SPD-Kreistagsfraktion keinerlei Verbindung zu einer Schule für erziehungsschwierige Kinder sehen, so der Sozialdemokrat. „Hier soll gegen den ausdrücklichen Wunsch der Eltern und Lehrer der Name eines noch lebenden CDU-Politikers mit der Brechstange durchgesetzt werden. Traurig,“ so Bubacz.