Fuß: „Musikerziehung an Kindergärten und Schulen im Rhein-Erft-Kreis ausbauen“

"Die Musikerziehung an Kindergärten und Schulen im Rhein-Erft-Kreis muss umfangreich ausgebaut werden", fordert der SPD-Landtagsabgeordnete Hardy Fuß. "Intensive Musikerziehung wirkt sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und das soziale Verhalten von Kindern sowie auf das Gemeinschaftsgefühl innerhalb einer Schule aus", so der Landtagsabgeordnete. Das zeige die Auswertung eines Fortbildungsprojektes für Grundschullehrkräfte und Erzieherinnen "Förderung der Musikkultur bei Kindern", welches das Land NRW in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt hat.
"Es ist wichtig, mit der Musikerziehung in Kindergärten und Schulen anzusetzen, denn nur dort erreicht man alle Kinder", stellt der SPD-Politiker fest. Musik könne helfen, Gemeinschaft auch in uneinheitlichen Schülergruppen herzustellen und individuelle Lernprozesse zu fördern. "Die Kindergärten und Schulen im Rhein-Erft-Kreis sollten sich an diesen Erkenntnissen orientieren und die Musikerziehung in ihren Einrichtungen ausbauen", regt Fuß an. Die aus dem Projekt entwickelten Lehrmaterialien und Unterrichtsvorschläge würden demnächst zur allgemeinen Fortbildung veröffentlicht.
Darüber hinaus bestehe in vielen Städten des Rhein-Erft-Kreises auch die Möglichkeit, die städtische Musikschule zu nutzen und sich Musiklehrer direkt in den Kindergarten und an die Schule zu holen. "Leider wird diese Möglichkeit der Vernetzung oftmals nicht in Anspruch genommen", kritisiert Fuß. "Würde musikalische Früherziehung direkt in den Kindergärten und Instrumentalunterricht direkt bei der Nachmittagsbetreuung an Schulen angeboten, kämen nicht nur mehr Kinder in den Genuss dieses Unterrichts, sondern auch berufstätigen Eltern fiele es leichter, ihren Kindern Musikunterricht zu ermöglichen", so der SPD-Politiker.
Ziel des 1998 begonnenen Projektes "Förderung der Musikkultur bei Kindern" war es, Lehrer und Erzieherinnen zu qualifizieren und die Kinder durch intensive Musikerziehung zu fördern. Fünf Schulen und zwölf Kindergärten aus NRW waren an dem Projekt beteiligt. Lehrkräfte und Erzieherinnen besuchten über vier Jahre regelmäßige Fortbildungen. In den Seminaren wurde Rhythmustraining, Stimmbildung, Gitarrenunterricht und Harmonielehre gelehrt sowie Anleitung für die Entwicklung schuleigener Lehrpläne gegeben.
Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. "Interviews mit den beteiligten Lehrern, Erzieherinnen und Kindern belegen, dass das Projekt von allen Seiten positiv bewertet wird", berichtet Fuß. Und die Fakten bestätigten diesen Eindruck: Während in vergleichbaren Klassen im Durchschnitt fünf Kinder ein Instrument spielen, waren es in den Projektklassen durchschnittlich zehn. Während sonst etwa fünf Kinder pro Klasse Noten lesen können, waren es im Projekt 15. Insgesamt zeigten die Kinder ein auffällig größeres Interesse an Musik.
Die Musikerziehung wirkte sich darüber hinaus auf das allgemeine Lern- und Sozialverhalten aus: "Viele Kinder konnten sich besser konzentrieren als zuvor, zeigten ein größeres Selbstbewusstsein, mehr Ausgeglichenheit und Gemeinschaftsgefühl", berichtet Fuß von den Ergebnissen des Projektes. Weiterhin habe das Projekt gezeigt, dass die Integration ausländischer Kinder gefördert werden könne, denn Musik und Tanz machen es ausländischen Kindern leichter, Empfindungen auszudrücken und Sprachbarrieren zu überwinden.