Die Gesellschaft wird immer älter, im Jahr 2005 werden bereits 25 Prozent der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein, meint der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Dies stelle erhebliche Anforderungen an eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Altenpflege im Rhein-Erft-Kreis und erfordere einen ambulanter Einrichtungen sowie stationärer und teilstationärer, so Fuß.
Die öffentliche Aufmerksamkeit darf sich aber bei den Älteren nicht nur auf die Pflegefälle beschränken. Die Vielfalt des Alters und die Tatsache, dass ältere Menschen eine sehr heterogene Gruppe innerhalb unserer Gesellschaft bilden, muss endlich berücksichtigt werden, fordert Fuß. So müssten Dienstleistungen und Produkte stärker auf die Bedürfnisse Älterer ausgerichtet sein. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass in manchen Orten weder eine Apotheke noch ein Lebensmittelgeschäft existiere. Hier muss nach Alternativen gesucht werden, wie etwa dem Einsatz eines mobilen Einkaufsservices oder von Apothekenbriefkästen, wo Rezepte täglich gesammelt und die Medikamente direkt nach Hause geliefert werden, findet Fuß. Hierdurch biete sich auch ein großes wirtschaftliches Potential, das im Rhein-Erft-Kreis genutzt werden müsse, so der Sozialdemokrat. Ein wichtiger Faktor sei auch die Entwicklung auf dem Wohnungsbaumarkt, der die geänderten Bedürfnisse älterer Mitbürger stärker berücksichtigen müsse. Unternehmen im Kreis müssten an einen Tisch gesetzt werden um ein Konzept zu erarbeiten, das diese große wirtschaftliche Chance aufgreife. Viele die aus dem Erwerbsleben ausscheiden sind auch wirtschaftlich eine interessante Zielgruppe, da dürfen wir den Anschluss nicht verschlafen, fordert Fuß.
Daneben gebe es im Rhein-Erft-Kreis ein großes Wissenspotential, das brachliege, findet Fuß. Die Erfahrung, das Wissen, die Kompetenz älterer Menschen, die etwa im Vorruhestand sind, bleiben vielfach unbeachtet. Das muss sich ändern, sagt Fuß. Auch in touristischer Sicht müsse der Kreis für Senioren, etwa in Form von barrierefreien Hotels, attraktiver werden, meint Fuß.
Der Rhein-Erft-Kreis muss jetzt Maßnahmen ergreifen, um auf mittlere Zukunft hin den Erfordernissen der demographischen Entwicklung gewachsen zu sein, findet Fuß. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert, dass für den Rhein-Erft-Kreis ein Gesamtkonzept für die Seniorenpolitik entwickelt wird, das die gesellschaftliche Entwicklung berücksichtigt und stellt einen entsprechenden Antrag zur nächsten Sitzung des Sozialausschusses. Der Rhein-Erft-Kreis muss für Senioren lebenswerter werden und damit müssen wir heute beginnen, so Fuß.