Das gestiegene Bildungsniveau und die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen spiegeln sich nicht auf den Führungsetagen der Kommunalverwaltungen im Rhein-Erft-Kreis wider. Das muss sich ändern, fordert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Die Ursachen hierfür würden in nach wie vor bestehenden traditionellen Rollenerwartungen liegen und der Tatsache, dass viele Frauen wegen des Spagats zwischen Beruf und Familie oft nur teilzeitbeschäftigt seien, so Fuß. Die SPD-Kreistagsfraktion weist in diesem Zusammenhang auf ein regionales Pilotprojekt zur Förderung des beruflichen Aufstiegs von Frauen hin, das vom Studieninstitut Niederrhein (S.I.N.N.) in Kooperation mit den Gleichstellungsstellen der Städte Krefeld, Mönchengladbach und der Kreise Viersen, Kleve und Wesel durchgeführt wurde.
Mentoring ist ein Prozess, in dem eine erfahrene Führungskraft, die Mentorin, die Karriere und Entwicklung einer Person, der Mentee, außerhalb der normalen Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung unterstützt, erläutert Fuß. Bei Mentoring handele es sich um eine geschützte Beziehung, in der Lernen und Experimentieren stattfinden, potentielle Fähigkeiten und neue Kompetenzen entwickelt werden könnten. Die Kommunalverwaltungen wollen zunehmend als moderne Dienstleistungsunternehmen verstanden werden, da gehört auch ein modernes Führungsmanagement zu, findet Fuß. Das Pilotprojekt vom Niederrhein, das ein Jahr lang gelaufen sei, habe sich als sehr effektiv gezeigt. Zu Beginn hätten die Gleichstellungsbeauftragten 17 Tandems mit jeweils einer Mentorin und einer Mentee gebildet. Bei Gesprächen mindestens einmal im Monat seien Probleme und strategische Vorgehensweise erläutert und diskutiert worden. Das Einfinden in die neue Rolle ist für die jungen Führungskräfte so wesentlich einfacher, denn es findet von Anfang an eine persönliche Rollenfestigung statt, findet Fuß.
Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich an die Gleichstellungsbeauftragten und Landrat Werner Stump gewandt und angeregt, dass ein vergleichbares Projekt sowohl in der Kreisverwaltung als auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis installiert wird.