Zylajew weist Landrat zurecht

„Die Brüder erklären mich für befangen, weil meine Tochter in einem RWE-Büro in Grevenbroich arbeitet, und bleiben selbst unbefugt bei Beratungen anwesend!“ – CDU-Fraktionschef Willi Zylajew schnaubt bei der Schilderung eines Vorfalls im nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses und ist stinksauer auf den Landrat und seine Berater.

Der CDU-Mann hatte kein Interesse daran, das öffentlich zu machen. Aber die SPD: „Lautstark“ habe Zylajew den Landrat auf die Panne bei der Sitzungsführung aufmerksam gemacht, schreibt Fraktionsvize Guido van den Berg. „Dieser banal klingende Vorwurf hat womöglich weit reichende rechtliche Konsequenzen.“

Darüber schmunzelt Zylajew nun wieder. „Da ging es um nichts. Aber ums Prinzip.“ Er könne es nun mal nicht leiden, wenn ihn Rechtsanwälte mit Unterstützung der Verwaltung in Fragen wie „öffentlich ja oder nein?“, „befangen oder nicht?“ belehren wollten. „Und dann halten die sich nicht an die Spielregeln.“

Vertreter der Gavia GmbH und der Kanzlei Freshfields, Bruckhaus und Deringer waren zu Beginn des nichtöffentlichen Teils in Sachen Abfallentsorgung als Gutachter geladen. Nach Abschluss dieses Tagesordnungspunktes ging es um einen Miet- und Bewirtschaftungsvertrag für eine Schule. Nach Darstellung von Zylajew und van den Berg verweilten die Gutachter ruhig auf ihren Plätzen – bis zum lautstarken Hinweis an den Landrat. Der lässt mitteilen, er habe lediglich den nächsten Tagesordnungspunkt aufgerufen, während die Herren noch gepackt hätten.

Die Kommunalaufsicht beschäftigt sich nun damit.