Guido van den Berg: „Willi Zylajew beleidigt Bedienstete des Jugendärztlichen Dienstes und Landrat Stump schweigt“

Guido van den Berg

Zu einem Eklat im Kreisausschuss haben die Äußerungen des Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Willi Zylajew, im Rahmen der Debatte um eine mögliche Zentralisierung bei der Durchführung von Einschulungsuntersuchungen geführt. Zylajew griff die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendärztlichen Dienstes, die die Einschulungsuntersuchungen an den Grundschulen im Kreis durchführen, schwer an, in dem er behauptete, „die fahren zwei Stunden hin, zwei zurück und arbeiten nur zwei“. Hier müsse wesentlich mehr Flexibilität von Bediensteten gefordert werden, so Zylajew. Kreistagsabgeordneter Klaus Lennartz (SPD) forderte daraufhin Landrat Werner Stump auf, eine Stellungnahme abzugeben, wie es tatsächlich um die Arbeitszeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendärztlichen Dienstes bestellt sei. „Wir können hier doch nicht einfach etwas ins Blaue hinein behaupten und die Bediensteten diffamieren, ohne Fakten auf dem Tisch liegen zu haben“, so Lennartz. Die gewünschte Stellungnahme blieb der Landrat schuldig. Auch der Personaldezernent Cremer schwieg zu den erhobenen Vorwürfen. Lediglich die Gleichstellungsbeauftragte, Marion Groß, verwahrte sich gegen die Behauptungen des CDU-Fraktionschefs.

„Es ist ungeheuerlich, dass Landrat Werner Stump es nicht für nötig befindet, sich vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen und gegen derartige Pauschalangriffe zu verteidigen“, findet der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Guido van den Berg. Stump sei von den verbalen Attacken seines Parteifreundes Zylajew zwar sichtlich genervt gewesen, habe aber als Verwaltungschef und Sitzungsleiter des Kreisausschusses nicht angemessen reagiert und den CDU-Fraktionschef auch nicht zur Ordnung ermahnt. „Die Bediensteten sollten zumindest erwarten können, dass ihr Dienstherr sie vor dermaßen unfairen Beschuldigungen in Schutz nimmt, – auch wenn er sich damit gegen einen Parteifreund zur Wehr setzen muss“, so van den Berg. Offensichtlich sei Stump jedoch nicht in der Lage, Zylajews Unflätigkeiten gegenüber angemessen zu reagieren, was leider häufiger zu beobachten sei.

Die SPD-Kreistagsfraktion hat zu der nächsten Sitzung des Kreistages eine Anfrage gestellt, die klären soll, wie viel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der Durchführung von Einschulungsuntersuchungen beauftragt sind, denn nun tatsächlich arbeiten müssen.