Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen (SPD) hat bereits vor den Äußerungen des italienischen Staatssekretärs ihren Urlaub in Italien angetreten. Sie äußert aber Verständnis für die Absage des Italienurlaubes des Kanzlers.
Mich haben die Äußerungen des italienischen Staatssekretärs für Tourismus in meinem Urlaub mit meinem Mann in der Toskana überrascht. Ich spüre jedenfalls nichts von der Fremdenfeindlichkeit gegen Deutsche, die der Staatssekretär heraufbeschworen hat, so die Bundestagsabgeordnete. Ganz im Gegenteil: Bei Besichtigungen oder in Restaurants bedauerten viele Italiener die Äußerungen Ihres Tourismus-Staatssekretärs. Die abfälligen Bemerkungen des Staatssekretärs spiegeln nicht die Meinung der normalen Leute wieder, meint Gabriele Frechen.
Das Gerhard Schröder seinen Italienurlaub abgesagt hat, stößt bei Frechen auf Verständnis: Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn die Beschimpfung des Staatssekretärs noch vor Beginn meines Urlaubs in Italien gefallen wären. Die Entscheidung von Gerhard Schröder finde ich aber richtig. Als höchster Vertreter der deutschen Regierung macht er nicht nur in Worten, sondern auch durch Handeln klar, dass er die fremdenfeindlichen Äußerungen des italienischen Staatssekretärs gegenüber Deutschen missbilligt.
Etwas anderes ist es bei den normalen deutschen Urlaubsreisenden, meint Gabriele Frechen. Die verbale Entgleisung des Staatssekretärs ist eine Einzelmeinung, die zwischen der deutschen und italienischen Regierung geklärt werden muss, nicht zwischen Deutschen und Italienern. Die kommen hingegen in einem immer mehr zusammenwachsenden Europa gut miteinander aus, ist sich Frechen sicher.