„Nur weil eine neue Frau Doktor im Kreishaus angestellt wurde, brauchen wir nicht noch zusätzlich eine kleine Kommunale Datenverarbeitungszentrale (KDVZ) im Kreishaus“, findet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Genau danach sehe es aber momentan aus, ärgert sich Fuß, da die neue Amtsleiterin im Bereich Projektmanagement der Kreisverwaltung bereits nach wenigen Wochen dabei sei, ihre IT-Abteilung neben der KDVZ aufzublähen.
Mitte Juni hatten Mitarbeiter der Verwaltung mit Viren verseuchte E-Mails entdeckt, die Rechner und Netzwerke in der Verwaltung lahm legten. Als Schuldiger wurde die KDVZ ausgemacht, deren zentrale Firewall, die Virenalarm- und Abfangeinrichtung, angeblich nichts tauge. Dies wird wiederum von der KDVZ abgestritten. „Hier wird unter dem Vorwand, dass die KDVZ nichts taugt, für wahnsinniges Geld neu investiert“, stellt Fuß fest. Die KDVZ koste den Kreis jährlich 1,6 Millionen Euro, da sei es vollkommen überflüssig mit dem Aufbau einer neuen kleinen KDVZ zu beginnen, so der Sozialdemokrat.
„Wir haben erhebliche Zweifel daran, dass die KDVZ wirklich so schlecht ist, wie jetzt behauptet wird. Dies ist doch nur ein Vorwand, um Geld für neues Personal und neue Systeme locker zu machen“, ärgert sich Fuß. „Alle müssen sparen und im TUIV-Bereich ist man dabei, zu prassen Heute 10.000 Euro für eine eigene Sicherungssoftware und morgen eine neue Stelle?“, fragt sich Fuß. Abgesehen davon treffe es nicht zu, dass externe Rechner und Systeme nicht von dem Virus betroffen seien, seinen Rechner zu Hause habe es, so Fuß, auch erwischt, nachdem er eine E-Mail aus dem Kreishaus erhalten habe.
Die SPD-Kreistagsfraktion will daher vom Landrat definitiv wissen, ob die verseuchten E-Mails wirklich durch die Firewall der KDVZ gelangen konnten oder ob die Version der KDVZ stimmt.
Für die nächste Kreistagssitzung hat die SPD beantragt, dass die Kreisverwaltung eine Positionsbestimmung zu ihrer Aufgabenteilung mit der KDVZ abgibt.