Fusion mit Siegburg perfekt?

Guido van den Berg

Die Bonner Sparkasse hat sich zwar bis zuletzt nach Kräften um eine Fusion mit der Kreissparkasse (KSK) Siegburg bemüht. Doch das Werben war nach derzeitigem Stand der Dinge vergeblich. Die Siegburger werden wohl mit der Kölner KSK eine große Sparkasse bilden. „Siegburg hat offiziell um Aufnahme in die Kölner Kreissparkasse gebeten“, war am Mittwoch am Rande des Kreistages zu erfahren.

Dort hatte im nichtöffentlichen Teil der Chef der Kölner KSK, Hans Peter Krämer, das Wort. Er wirbt seit einiger Zeit für die Fusion mit den Siegburgern. Der KSK-Chef machte vor dem Kreistag deutlich, wie gut die Kreissparkasse, deren größter Gewährsträger der Erftkreis ist, im Augenblick dastehe. Dazu prognostizierte er größere Gewinne für die Zeit nach dem Zusammenschluss. Eindruck machte wohl auch ein Gutachten, das die Fusion der beiden Sparkassen als die beste aller denkbaren Lösungen beschreibt.

Für Sport u nd Kultur

Für die CDU machte Fraktionschef Willi Zylajew deutlich: „Wir werden im Kreistag für die Fusion stimmen.“ Ähnlich klingt es aus der SPD-Fraktion. Die Sache sei zwar noch nicht besprochen worden. Aber weder Fraktionschef Hardy Fuß noch sein Stellvertreter Guido van den Berg können sich vorstellen, dass „die SPD da nicht mitzieht“. Ende Juni sollen die beiden Kreistage ihre Entscheidung fällen.

Van den Berg will allerdings bei der Entscheidung streng darauf achten, dass der Erftkreis nicht ins Hintertreffen gerät – insbesondere bei der Gewinnausschüttung und bei den Stiftungserträgen für Sport und Kultur. Dabei handelt es sich um eine Gesamtsumme von immerhin 40 Millionen Euro im Jahr.

Sowohl Zylajew als auch van den Berg sehen unter Wahrung der Interessen des Erftkreises – dazu gehört auch der Vorsitz im Verwaltungsrat – einen lang gehegten Wunsch erfüllt: den Gleichstand mit der Stadtsparkasse Köln. Die KSK wäre bei einem Bilanzvolumen von dann rund 20,6 Milliarden Euro „auf Augenhöhe“ mit der Stadtsparkasse. Zum Vergleich: Die Stadtsparkasse schloss 2002 mit einem Bilanzsumme von 21,2 Milliarden Euro ab.

Folgt damit die nächste Fusion? „Nicht zwangsläufig, ich sehe diesen Automatismus nicht“, sagt van den Berg. Im Gegenteil: Der Bedburger ist davon überzeugt, dass die Sparkassen von Stadt und Kreis nur deshalb eine Spitzenposition in der Bundesrepublik haben, weil sie im Wettbewerb stünden. Ganz anders sieht das Zylajew. Er kann sich eine Fusion der großen Sparkassen gut vorstellen: Sparkasse Rheinland hieße die dann.