Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen (SPD) hält die Äußerungen des CDU-Wirtschaftsexperten Christian Weisbrich, Kohlekraftwerken seien Dreckschleudern für Unsinn.
Der gute Mann von der CDU hat Unsinn erzählt, wenn er Kohlekraftwerke heute noch als Dreckschleudern bezeichnet. Gerade bei Kohlekraftwerken ist seit Mitte der achtziger Jahre viel getan worden, um die Emissionen drastisch zu senken: So sind beispielsweise die Emissionen von Schwefeldioxid in der Regel um rund drei Viertel und die von Stickoxiden um mehr als zwei Drittel pro erzeigter Kilowattstunde Strom verringert worden, erklärt Gabriele Frechen. Der beste Weg, Emissionen weiter zu senken, sei den Wirkungsgrad weiter zu erhöhen. Im Erftkreis sei mit dem Einsatz der neuen BoA-Kraftwerkstechnologie in Niederaußem der zurzeit modernste Stand mit einem Wirkungsgrad von 43% erreicht.
Als Befürworterin der Braunkohleverstromung halte ich auch das Spannungsverhältnis zwischen Braunkohle und Gas doch für lösbar, so Gabriele Frechen. Während die Stromgewinnung aus Braunkohle regelmäßig den Grundlastbereich abdeckt, betrifft die Erzeugung von Strom aus GuD-Kraftwerken eher den Mittellastbereich. Und durch den Ausstieg aus der Atomenergie wird mittelfristig der Aufbau neuer Stromerzeugungskapazitäten in Deutschland notwendig werden, wenn wir nicht zunehmend nur im Ausland erzeugten Strom importieren wollen. Ich sehe deshalb keine unüberbrückbare Konkurrenz zwischen Gas und Braunkohle, erläutert die Bundestagsabgeordnete ihr Eintreten für einen Energiestandort Erftkreis mit gemeinsamer Stromgewinnung aus Kohl- und Gas.
Es wäre ein schlechtes Signal für den Investitionsstandort Erftkreis, wenn eine zukunftsorientierte und sinnvolle 500 Millionen Euro starke Investition abgelehnt würde und dann ein paar Kilometer weiter an der niederländischen Grenze ein GuD-Kraftwerk entsteht, das uns von dort mit Strom versorgt. Mit dem Bau eines GuD-Kraftwerkes in Hürth-Knapsack können wir sowohl ein positives Signal für den Investitionsstandort Deutschland als auch für den Energiestandort Erftkreis setzen, begründet Gabriele Frechen ihre Auffassung.