
Anbau und Verarbeitung von Zuckerrüben in unserer Region muss erhalten bleiben! Das war die Forderung, die sich aus einen Gespräch ergab, das die Spitze der Erftkreis-SPD mit Vertretern der Rübenanbauer, der Zuckerverarbeitenden Industrie, der Gewerkschaft NGG und Betriebsräten der rheinischen Zuckerfabriken führte.
Gefördert wird der einheimische Anbau und die Vermarktung im Augenblick durch die Europäische Zuckermarktordnung, die Einfuhren von Zucker aus Drittländern nur in einer geringen Quote zulässt. Diese Regelung gilt noch bis 2006.
Gesprächspartner des Abends war der agrarpolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament und frühere hessische Landwirtschaftsminister Willi Görlach. Er geht davon aus, dass das Europäische Parlament im Zuge der neuen europäischen Verfassung die Zuständigkeit für die Marktordnungen erhält und damit der Europäische Rat nicht mehr ohne Zustimmung des Europaparlaments die Zuckermarktordnung ändern kann. Zur Zeit laufen in der Europäischen Kommission Bestrebungen, die Zuckermarktordnung ab 2006 zu lockern. Görlach sagte den Landwirten und der Zuckerindustrie seine Unterstützung für eine sehr behutsame Änderung der Zuckermarktordnung zu.
UB-Vorsitzender Hans Krings: „Hier geht es darum, die einheimische Produktion von Zucker im Wettbewerb aus Ländern zu schützen, in denen Zucker zu erheblich niedrigern sozialen und ökologischen Standard angebaut wird.“ Gemeinsam mit seinem Jülicher Landtagskollegen Hans Günter Hafke, stellvertretender landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, will Krings gegen die Aufweichung der europäischen Marktordnung innerhalb der SPD-Fraktionen in Land, Bund und europäischen Parlament eine Front dagegen aufbauen. Unterstützung sagten hier die beiden Europaparlamentarier Wilfried Kuckelkorn und Willi Görlach zu.