
Bedburg – Der kleine Max brachte es auf den Punkt: Im Krieg gewinnt sowieso niemand, weil es auch bei den Siegern Tote gibt, um die ihre Eltern und ihre Kinder weinen. Zusammen mit drei Mitschülern der 3. Klasse der Geschwister-Stern-Grundschule in Kirchherten formulierte er Gedanken zum Krieg im Irak. Die Texte hat meine Klasse ganz selbständig erarbeitet, betonte Klassenlehrerin Beate Bogalho.
Mehr als 250 Bedburger demonstrierten am Wochenende auf dem Marktplatz für den Frieden im Irak. Auf Initiative des Liedermachers Konradin hatten die beiden Bedburger Kirchengemeinden, der Stadtjugendring, der Ausländerbeirat und die Gewerkschaften gemeinsam mit den Bedburger Parteien SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und der FDP zu der Kundgebung aufgerufen. Die Demonstration sollte aber keineswegs politisch sein, berichtete die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Kunold.
Besonders die Jugend im Erftkreis zog es auf die Straße. Extra aus Kerpen kam Timo Duile, um gegen den Irak-Krieg zu protestieren: Ich mache mir große Sorgen, dass durch den Krieg terroristische Anschläge vermehrt auftreten, weil Hass doch weiteren Hass schürt. Auch die Schülersprecher der Bedburger weiterführenden Schulen äußerten sich. Wir wollen Frieden für die Menschheit, deshalb sollte jeder bei sich selber anfangen und respektvoll mit seinen Mitbürgern umgehen, mahnte Gülbahar Gülec, Schülervertreterin der Hauptschule.
Bewegend war auch der Beitrag zur Kundgebung von Hans Schmitz. Der ehemalige Bürgermeister, der den Zweiten Weltkrieg bewusst miterlebt hat, schilderte seine Erfahrungen in der Kriegsgefangenschaft. Anschließend versammelten sich die Demonstranten zum Gebet in der Friedenskirche.