Bedburger setzten ein eindruckvolles Zeichen

Friedensdemonstration auf dem Marktplatz in BedburgDie Schülersprecher der drei weiterführenden Bedburger Schulen auf der FriedensdemoAltbürgermeister Hans Schmitz auf der Bedburger Friedensdemo 2003

Viel Spontaneität zeigten die Bedburgerinnen und Bedburger am vergangenen Samstag, nach Polizeiangaben waren 300 bis 400 Demonstranten dem Aufruf der Veranstalter der Bedburger Friedensdemo gefolgt. Ein Bündnis der beiden Bedburger Kirchengemeinden, Stadtjugendring, Ausländerbeirat, Gewerkschaften und den Bedburger Parteien SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP hatte kurzfristig binnen vier Tagen zum Protest gegen den Irakkrieg aufgerufen. „Mit so vielen Menschen die gemeinsam hier ein Zeichen setzten wollen, habe ich nicht gerechnet“ so Bedburgs Vizebürgermeisterin Birgit Kunold (SPD).

Auf der Kundgebung sprachen die Schülervertretungen der drei weiterführenden Bedburger Schulen. Für die Realschule sprach Mario Hitz, er befürchtete ein lang anhaltenden Konflikt der noch viele Opfer kosten könne. Gülbahar Gülec, Vertreterin der Hauptschule, stellte heraus, dass gerade junge Menschen in kriegerischen Auseinandersetzungen häufig zu Opfern werden. Für das Gymnasium bedauerte Jennifer Walter, dass das Völkerrecht und die Autorität der Vereinten Nationen von einigen Politikern beschädigt würden. „Da soll noch einer sagen, dass Jugendliche heutzutage nicht mehr Flagge zeigen“ so Mitorganisator Michael Lambertz, der deutlich machte, dass die Friedensdemo maßgeblich von Schülerinnen und Schülern aus Bedburg getragen wurde.

Einen bewegenden Beitrag leisteten Schüler der Grundschule Kirchherten, die ihre eigenen Gedanken mit ihren eigenen Worten vortrugen. „Kinder finden in schwierigen Situationen manchmal die treffenderen Worte“ so der Bedburger Liedermacher Konradin, der zu den Mitinitiatoren der Demonstration zählt. Auch Altbürgermeister Hans Schmitz (SPD) ergriff das Wort; er schilderte eindrücklich seine Erfahrungen aus der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg. Er kam zu der klaren Aussage, dass es keine „sauberen Kriege“ gebe.

Vom Bedburger Marktplatz aus zogen die Teilnehmer durch die Bedburger Innenstadt zur Kirche in der Langemarckstraße, dort gestalteten evangelische und katholische Gemeinde gemeinsam ein Friedensgebet, dass von Christoph Eisenbarth vom Jugendzentrum Capo musikalisch begleitet wurde.