"Kein Krieg im Irak!" lautet der Aufruf einer Kölner Initiative, den bereits viele Bürgerinnen und Bürger aus Köln, dem Erftkreis und dem weiteren Umland unterzeichnet haben. Viele Frauen und Männer des öffentlichen Lebens haben sich dem Appell nach Einhaltung einer friedlichen Politik angeschlossen. Einer der Unterzeichner dieser Initiative ist der SPD-Landtagsabgeordnete Hardy Fuß. Er hat eine Unterschriftenliste in seinem Wahlkreisbüro in Frechen ausgelegt und ruft mit der Kölner Initiative alle Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu auf, ihre Ablehnung dieses Krieges öffentlich zu machen. "Die Unterschriftenlisten werden bald möglichst an den Bundestag weitergeleitet", verspricht Fuß.
Hier der ungekürzte Text des Aufrufs der Kölner Initiative "Kein Krieg im Irak!":
"Die Kriegsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Regierung der USA bekundet fast täglich
ihre Entschlossenheit zum Angriff auf den Irak. Die Folgen sind absehbar: Hunderttausende von
Opfern, eine ökologische und humanitäre Katastrophe auch in den angrenzenden Ländern und die Destabilisierung einer ganzen Region. Auch dieser Krieg wird wieder – wie schon der in
Afghanistan der Erprobung neuer Waffen der höchst entwickelten Kriegsmaschinerie der Welt
dienen. Die Option zum nuklearen Erstschlag ist mittlerweile Bestandteil der offiziellen
Sicherheitsdoktrin der USA. Es ist zu befürchten, dass auch andere Massenvernichtungswaffen
zum Einsatz kommen.
Wir wenden uns an die Öffentlichkeit:
Dieser Krieg darf nicht stattfinden. Wir erklären uns solidarisch mit den internationalen Protesten
in Großbritannien und anderen europäischen Ländern, vor allem jedoch mit denen in den USA.
In einer Zeit, in der zur Durchsetzung ökonomischer und politischer Machtinteressen vermehrt Kriege geführt werden, setzen wir uns dafür ein, internationale Konflikte grundsätzlich mit friedlichen Mitteln zu lösen. Terror kann mit Krieg nicht aus der Welt geschafft werden. Auch
ein diktatorisches und brutales Regime wie das von Saddam Hussein rechtfertigt keinen militärischen Angriff auf den Irak. Die Leid Tragenden werden in jedem Fall die zivilen Bewohnerinnen und Bewohner des Landes sein. Die Bundesrepublik Deutschland darf sich an diesem Krieg weder aktiv noch passiv (noch in sonst einer Form) beteiligen. Das schließt ein:
· Keine Überflugrechte für US-Militärmaschinen im Kriegseinsatz
· Keine Nutzung von Militärbasen in der Bundesrepublik zum Zweck der Kriegführung
· Abzug der deutschen Soldaten und des Kriegsgeräts aus Kuwait und vom Horn von Afrika
· Keine Unterstützung durch Awacs-Flüge der Bundeswehr, bei denen eine Unterscheidung
zwischen "Aufklärung" und "aktivem Eingreifen" gar nicht möglich ist
· Keine Verstärkung der Bundeswehreinsätze in Afghanistan, Jugoslawien und anderen
Regionen zur Entlastung der US-Streitkräfte
Die Bundesregierung hat vor der Wahl versprochen, sich an diesem Krieg nicht zu beteiligen.
Vor allem dafür hat sie die Stimmen der Wählerinnen und Wähler erhalten. Dieses Versprechen wird mehr und mehr relativiert.
Wir meinen, dass es jetzt zunehmend die Sache der Bürgerinnen und Bürger wird, die Einhaltung
einer friedlichen Politik einzufordern – auch in Köln. Wir fordern deshalb unsere Kölner Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, ihre Ablehnung dieses Kriegs öffentlich zu machen, sich an Willensbekundungen verschiedener Art gegen den Krieg zu beteiligen. Für den Anfang schlagen wir eine Aktion vor, an der man sich jederzeit beteiligen kann:
Bringen Sie ihre Forderungen auf Pappe, Stoff oder was immer zum Amerikahaus; hinterlassen Sie sie dort an sichtbarer Stelle, am Gitter, an Bäumen, neben dem Eingang. Zwei Worte genügen: No War Kein Krieg. Unterrichten Sie auch die Kölner Bundestagsabgeordneten von Ihrer Ablehnung des Krieges: eine passive Unterstützung ist ebenfalls Beteiligung am Krieg !
Am 9.1.2003 unterstützten bereits über 200 Bürgerinnen und Bürger diesen Aufruf, darunter Arnold Antusch, ver.di-Gewerkschafts-sekretär,
ASTA der Universität zu Köln, Prof. Dr. Georg Auernheimer, Jürgen Becker, Kabarettist, Fritz Bilz, Historiker (Vorsitzender Verein ELDE-Haus), Renate Canisius, Bürgermeisterin der Stadt Köln, Gerhard Dane, Kreisdechant im Erftkreis, Beate Gröschel, Lehrerin, Gigi Herr, Schauspielerin, Klaus der Geiger, Hans Moertter, Pfarrer, Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln, Biggi
Wanninger, Schauspielerin und Kabarettistin, Dr. Eva Weissweiler, Autorin
NAME ADRESSE UNTERSCHRIFT
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