Mit High-Tech-Medizin gegen den Krebs

Krebspatienten individuell behandeln, Medikamentenwahl und Dosierung einzig auf den Erkrankten abstimmen, Leben – wenn möglich – erhalten. Mit der Erforschung grundlegender Funktionszusammenhänge im menschlichen Körper und der Möglichkeit, Atome und Moleküle kontrolliert zu manipulieren, erhoffen sich Wissenschaftler Fortschritte bei der Behandlung sowohl von Krebs als auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem öffentlichen Kongress zum Thema „Toponomforschung und Nanotechnologie“, zu dem die SPD Hürth für Samstag, 18. Januar, 9.30 Uhr, ins Goldenbergwerk nach Knapsack einlädt, wollen sechs Wissenschaftler über die Fortschritte in der medizinischen Behandlung informieren. Eröffnet wird der Kongress von Klaus Lennartz, Vizepräsident des Deutschen Wirtschaftsverbandes und Ehrenvorsitzender der Erftkreis-SPD. Lennartz und die SPD Hürth machen sich seit geraumer Zeit für einen medizinischen Technologiepark stark, der in Hürth angesiedelt werden soll. Neben einem Forschungszentrum, das sich mit Toponomforschung und Nanotechnologie beschäftigt, sollen dort eine Klinik sowie ein Hotel angesiedelt werden. In der Klinik sollen eines Tages die modernen Methoden gebündelt und in der Behandlung von Krebs-, Herz- und Kreislauf-, sowie Bluterkrankungen und Hüftoperationen genutzt werden, sagt Lennartz. Durch die Toponomdiagnostik sei es möglich, genetische Ursachen unterschiedlicher Erkrankungen schnell und sicher zuzuordnen und sinnvolle therapeutische Konzepte zu erarbeiten. Das Verfahren basiere auf der Untersuchung von Proteinen in Körperzellen. Basierend auf diesem Ergebnis würden das Medikament ausgewählt und die Dosierung individuell angepasst. Das Verfahren verringere nicht nur die Strapazen für die Patienten, sondern auch die Behandlungskosten, so Lennartz‘ Hoffnung. Toponomforschung und Nanotechnologie stellten eine sinnvolle Ergänzung dar.

„Die Nanotechnologie gilt heute als Schlüssel für das 21. Jahrhundert“, sagt Hans-Günter Reiners, Vorsitzender der Hürther Sozialdemokraten.

Die griechische Vorsilbe „Nano“ (Zwerg) zeigt, in welchen Dimensionen diese Technologie anzusiedeln ist. Ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter und entspricht ungefähr einem Zehntausendstel der Stärke eines menschlichen Haares. Anwendungsbereiche wird neben der Medizin vor allem die Elektronik sein. Die Vision der Ärzte: bessere Sensoren bei der Schmerzforschung, noch kleinere endoskopische Werkzeuge für die Kardiologie, noch feinere Operationsmethoden.

Ziel des Medica-Parks, so Lennartz, sei es auch, die Zahl der Arbeitslosen zu senken. In dem medizinischen Technologiezentrum sollen 800 bis 1000 Wissenschaftler eine Anstellung finden, hinzu kämen bis zu 3000 weitere Arbeitsplätze im Umfeld der Experten. Das Projekt soll etwa 250 Millionen Euro kosten, Investoren gebe es bereits, spezielle Zuschüsse vom Land seien nicht erforderlich, so der SPD-Ehrenvorsitzende. In der Klinik sollen sowohl privat als auch gesetzlich versicherte Patienten behandelt werden.