Ab 2003 qualitätsgesicherte Röntgenuntersuchungen gegen Brustkrebs

Helga Kühn-Mengel
Helga Kühn-Mengel MdB

Zur flächendeckenden Einführung des so genannten Mammographie-Screenings (routinemässige Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust) in Deutschland ab 2003 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit und Soziale Sicherung, Helga Kühn-Mengel:

Das Engagement der Politik hat sich gelohnt: Ab 1. Januar wird stufenweise die Früherkennungs-Mammographie für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eingeführt. Der
schrittweise Aufbau wird am 1. Januar 2003 begonnen und soll im Jahre 2005 flächendeckend erreicht sein. Deshalb haben wir den Gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung den Auftrag zur Umsetzung gegeben.

Der jetzt angekündigte Schritt wird ausdrücklich begrüßt. Damit wird ein wichtiger Punkt des Antrages "Brustkrebs – mehr Qualität bei Früherkennung, Versorgung und Forschung
– Für ein Mammographie-Screening nach europäischen Leitlinien" (Bt-Drs. 14/6453 und 9122) umgesetzt. Auch Dank des Einsatzes der Bundesministerin Ulla Schmidt können sich die teilnehmenden Frauen in Zukunft auf die Qualität der Untersuchung verlassen, denn endlich gilt die Vorgabe: Die Vorsorgeuntersuchung muss auch in Deutschland den höchsten Qualitätsanforderungen der europäischen Leitlinien genügen. An die Ausbildung und Erfahrung des Personals, der Ärzte und Ärztinnen werden hohe Anforderungen gestellt. Auch die technische Ausstattung wird streng kontrolliert, jedes Röntgenbild wird von zwei Ärzten befundet.

Rund 17.000 Frauen sterben derzeit jährlich an Brustkrebs. Sie ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Der Nutzen des Screenings wird durch wissenschaftliche Studien eindeutig belegt: Die Zahl der Brustkrebstodesfälle bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren wird durch ein
qualitätsgesichertes Mammographie-Screening erheblich verringert. Die Heilungschance steigt, je früher die Krankheit erkannt wird. Deswegen ist die hohe Qualität der Früherkennung überlebenswichtig.

Das bisherige so genannte unkontrollierte "graue Screening" entspricht häufig nicht den europäischen Anforderungen, es hat nicht zu einer Absenkung der Brustkrebssterblichkeit in Deutschland geführt. Es werden unnötige Kosten durch zu spät entdeckte Brustkrebstumore,
vor allem aber unnötige Belastungen für die Frauen verursacht. Damit ist jetzt Schluss. Das Geld wird eingespart und fliesst jetzt in die qualitätsgesicherte Versorgungskette.

Nun liegt es an den Frauen, das freiwillige Angebot wahrzunehmen. Einzige Bedingung: Die teilnehmenden Frauen müssen Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Das Qualitätsmanagement der Screening-Zentren wird alle Schritte der Versorgungskette übernehmen: die Einladung der teilnahmeberechtigten Frauen, die Durchführung der eigentlichen Screening-Untersuchung und bei Bedarf die Folgediagnostik, Therapie und Nachsorge.

Wir Gesundheitspolitiker und Gesundheitspolitikerinnen der SPD-Bundestagsfraktion werden uns mit der Umsetzung der Forderungen nicht zurücklehnen – wir werden den Prozess der Einführung aufmerksam und kritisch begleiten. Die Fortentwicklung der Qualität ist erklärtes
gesundheitspolitisches Ziel der SPD.